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Trennung – Angst – Hass

Entsteht der Hass aus einem sich Verschließen des Seelensinns oder einem zu großen Abfluss an seelischer Kraft? Ist dieser Mangel an seelischer Kraft, den wir dann erfahren ursächlich dafür, dass wir das Gefühl des Hasses dem Verursacher – wenn es einen gibt, der sich identifizieren lässt – oder dem, den wir für unseren Mangel verantwortlich machen, gegenüber entwickeln? Ist der Hass der Vereinzelung ein notwendigerweise wirkender Mechanismus, der einsetzt, wenn die Seelenkraft in zu großem Maße geschwunden ist und die materielle, auf Trennung basierende Verstandeskraft in enormem Maße überwiegt? Verursacht durch einen traumatischen Schock, der den Seelensinn dauerhaft verschließt und ein Leben in Hass erzeugt oder durch eine kurzfristig wirkende Situation des Energieabflusses, die das Gefühl des Hasses kurz und überraschend in uns aufflackern lässt. Die Schöpfung außerhalb des Menschen kennt den Hass als Grund für ihr Handeln nicht. Liegt der Hass dann nicht in unserem Menschsein begründet? Liegt er dann nicht im Vorhandensein unserer trennenden Verstandeskraft, die, wenn sie einmal nicht durch die Seelenkraft ergänzt und in ihrer Angst vor der Einsamkeit behütet wird, rasend die totale Vernichtung alles von ihr getrennten anstrebt?

So ist die Angst die Vorstufe des Hasses. Im Moment des Schrecks oder des Traumas verengt sich unsere seelische Wahrnehmung und macht unseren materiellen Sinnen zum großen Teil Platz. Adrenalin schießt in unsere Adern und wir sind nur noch Sehen, Hören, Fühlen, Riechen und Schmecken in äußerster Empfindlichkeit. Die Folge ist ein nahezu vollständiger Rückfall auf unsere materielle Existenz und das damit verbundene Gefühl der Trennung. Wir sind nur noch unser Körper. Ein Rückwurf auf die Einsamkeit, den körperlichen Tod. Nicht mehr viel ist da, was uns geborgen in der Einheit, jenseits der materiellen Existenz, hält. Die Angst ist vollständig materiell. Dem vergeistigten Menschen ist sie damit zwangsläufig unbekannt. Ist die Angst noch ein Gefühl mit einem reinen Selbstbezug – die Sorge um die eigene materielle Existenz -, so entsteht der Hass, wenn sich diese Angst im nächsten Schritt auf ein anderes – in diesem Moment – als getrennt wahrgenommenes Wesen richtet, das als Verursacher dieser Angst angenommen wird. Die Reihenfolge ist immer: Trennung – Angst – Hass – Rückkehr zu einem gewissen Grad von Einheit… oder Zerstörung.

Niemals darf der Schmerz uns leiten. Unser Handeln erwächst aus dem angstlosen Wissen um unsere Geborgenheit im Sinn, um unsere Beseeltheit und um die ewige Einheit von allem. Wir handeln immer in Liebe zu allem und jedem. Es existiert keine innere Trennung. Niemals darf der Schmerz allein uns leiten.

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