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Ruhe ist nicht gleich Ruhe

Der Manager, der die „Ruhe“ sucht, um die Unruhe der Verstandeswelt besser beherrschen zu können, sucht nicht die Seelenruhe. Er sucht die Ruhe des Körpers und des Verstandes. Diese „Ruhe“ ist ein Kind der materiellen Unruhe und somit dient sie ihr. Der Name dieser „Ruhe“ ist Kontrolle. Sie ist das Gegenteil von Seelenruhe, deren anderer Name Demut lautet.

Man erkennt diese materielle Ruhe daran, dass diese „Ruhe“ nie einfach zu erlangen sein darf. Sie muss ihren Preis haben und es gehört immer etwas drumherum. Oft noch gepaart mit „Action“ und „Adventure“… Selbst der Gang für einige Wochen in ein Kloster ist etwas nach außen auf das materielle Sein Gerichtetes; es ist eine der Selbstdarstellung dienende Tat. Etwas, das getan werden muss, um wieder mehr Kontrolle zu erlangen. In diesem Fall geschieht dies unter Verwendung spiritueller Symbolik als Deckmäntelchen für die wahren Motive des Verstandes: Die Stärkung des Selbst, um im materiellen Kampf überlegen zu bleiben. Dieser Akt ist Ursache und Wirkung. Handlung und Ergebnis. Er ist Veränderung der Welt unter Prognose und Einschätzung des Verstandes. Er kommt über die Dinge nicht hinaus. Man möchte „Ruhe“ erlangen. Aber diese „Ruhe“ soll nur dazu dienen, die Unruhe zu strukturieren und seine Truppen neu zu formieren, um dann effektiver zuschlagen – oder sich wehren – zu können. Gegen die Mitglieder der eigenen Gesellschaft.

Die Seelenruhe hingegen gibt es ohne jegliche Hilfsmittel. Zuhause am Küchentisch. Oder in der Badewanne. Vielleicht auch unter einem Baum. Ohne Tam Tam kommt sie zu einem. Und wenn der Manager diese Seelenruhe erhalten hat, dann… ja dann erkennt er auch das Gewölbe in seiner Dimension (oder die seidene Kuppel) und – weil er das Ungleichgewicht erkannt hat und nun nicht mehr anders kann…- wischt er sich den Schweiß aus der Stirn… Und bestimmt hat er ein wenig Angst, während er seine Hand langsam vom Pfeiler löst und den Handrücken zur Stirn führt. Angst vor dem, was nun auf ihn zu kommt. Wie sollte er nicht? Aber er ist auch neugierig, was das Leben nun für ihn bereit hält.

Wir haben weder ein Geburtsrecht auf Glück oder Gesundheit noch auf ein langes Leben. Das einzige Geburtsrecht, das wir haben, ist unsere Ganzheit zu leben. Im Sinn zu leben.

Niemals darf der Schmerz uns leiten. Unser Handeln erwächst aus dem angstlosen Wissen um unsere Geborgenheit im Sinn, um unsere Beseeltheit und um die ewige Einheit von allem. Wir handeln immer in Liebe zu allem und jedem. Es existiert keine innere Trennung. Niemals darf der Schmerz allein uns leiten.

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