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kindische Erwachsene

Wenn ich sage, dass wir wieder lernen müssen, die Welt mit den Augen der Kinder zu sehen, dann sehe ich bereits einige skeptische Blicke auf mich gerichtet. Diese Blicke kommen von Menschen, die durch meine Worte an jemanden erinnert werden, von dem sie behaupten würden, er benehme sich bereits wie ein Kind und dass daran nichts Gutes zu finden sei. Ein Erwachsener, der sich kindisch aufführt, ist für die meisten Menschen kein angenehmer Anblick, geschweige denn ein für sich selbst erstrebenswerter Zustand. Denkt also jemand bei meinen Worten an einen kindischen Erwachsenen, dann liegt in diesem Falle ein Missverständnis vor. Mit den Augen der Kinder meine ich den wertfreien Blick auf die Welt. Ein Blick, der nicht durch Namen und die ihnen zugewiesenen Bedeutungen verstellt ist. Ein Blick ohne moralische, kulturelle oder sprachliche Einschränkung oder Lenkung. Den klaren und reinen Blick auf die Welt. Spricht man einem Erwachsenen das Attribut kindisch zu, dann ist etwas völlig anderes damit gemeint. Es ist die Egozentrik und der Egoismus des Kindes, die man dann in ihm sieht. Eigenschaften, die das Kind benötigt, um in einer Welt, in der es zu den schwächsten und verletzlichsten Wesen gehört, zu überleben. Dieses Streben ist rein und es ist ein „instinktiver“ Prozess, der ohne analytisches Abwägen zustande kommt. Anders beim kindischen Erwachsenen. Bei ihm verkehrt sich dieser Egoismus und diese Egozentrik in etwas anderes. Dienten diese Eigenschaften dem Kind ursprünglich zum reinen Überleben und hatte es das Recht, sich ganz selbst verloren der Mutterbrust hinzugeben und von ihr zu erwarten, ohne Gegenleistung genährt zu werden, werden beim Erwachsenen nun diese kindlichen Eigenschaften durch massive Macht unterstützt und von dem geschärften Verstand mit seinen Wünschen, Begierden und Antrieben zu deren Erfüllung benutzt. Die Erhaltung des Überlebens wird ersetzt durch den rücksichtslosen Wunsch nach Anerkennung, Liebe, materiellem Besitz oder Macht, ohne eine Gegenleistung, einen Ausgleich erbringen zu wollen. Und diese Kombination von Egoismus, großer Macht und einem gewitzten Verstand, der dies alles nutzt, macht den kindischen Erwachsenen so destruktiv. Man könnte sagen, Egoismus – das Nehmen ohne zu geben – darf nur dem reinen Überleben eines Kindes dienen. Jedes andere Motiv wäre ein Fehler. …

Niemals darf der Schmerz uns leiten. Unser Handeln erwächst aus dem angstlosen Wissen um unsere Geborgenheit im Sinn, um unsere Beseeltheit und um die ewige Einheit von allem. Wir handeln immer in Liebe zu allem und jedem. Es existiert keine innere Trennung. Niemals darf der Schmerz allein uns leiten.

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