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Der Mann zeugt, die Frau empfängt

Der Mann zeugt. Die Frau empfängt. Das Ei ist rund. Es ist der Kreis. Die Kugel. Der Kreis in drei Dimensionen. Und darüber hinaus. Es wartet. Es ruht. Es wartet auf das Handelnde. Auf die Aktion. Auf die Annäherung in Zeit und Raum. Das Handelnde ist der Samen. Er hat ein Ziel. Er bewegt sich auf dieses Ziel zu. Durch Zeit und Raum. So gibt der Mann das materielle Prinzip hinein. So stellt die Frau das seelische Prinzip bereit. Im seelischen Prinzip, im Prinzip der Einheit – der Frau – geschieht die Vereinigung. Das seelische Prinzip ist die Frucht, in der der Spross sich entwickelt. Der Spross, entstanden aus dem ruhenden, runden Ei und – dem von diesem ausgewählten (!) -, schnellsten und dem stärksten der Spermien, die mit ihrer pfeilartigen geradlinigen Bewegung den Kampf und die Trennung in Viele in die Frucht getragen haben. Der Spross, zur Keimung gebracht durch den materiellen Impuls, sich zu teilen. Sich aufzuteilen. Trennung entstehen zu lassen. Die Kreisform verschwindet nach der Befruchtung. Das Neuentstandene dehnt sich aus durch Teilung. Ausdehnung in alle Richtungen und Spezialisierung. So entsteht der neue Mensch. Die Trennung und den Kampf empfangen vom Vater. Die seelische Einheit – ehemals sichtbar in der ruhenden Kugel, nun verborgen als seelisches Prinzip und verschleiert von der Körperlichkeit – von der Mutter. So ist Trennung und Einheit überall gemeinsam präsent. Selbst der Anfang besteht in der Vereinigung von Einheit und Trennung.

Jeden Zyklus, jeden Monat, jeden Mond stellt die Frau eine neue Einheit zur Verfügung. Einen neuen seelischen Aspekt, der auf das Aktive ruhend wartet. So auch der Mond, der einmal in seinem Zyklus voll beschienen wird von der Sonne. Der ihr Licht empfängt und es uns als seinen silbernen Strahl zur Erde sendet. Das Mondlicht. Das Kind von Sonne und Mond.

So geht jeder Bewegung, jeder Trennung eine Vereinigung voraus. So ist es die Sonne, die die Erde mit ihrer Wärmestrahlung befruchtet. So ist die Sonne das männliche, materielle und die Erde das weibliche seelische Prinzip. Durch ihre Vereinigung entsteht das gleichzeitig Bewegte und Beseelte. Die lebendige Bewegung durch Zeit und Raum.

Aus welcher Vereinigung ist die Sonne entstanden? Was ist ihr männliches und ihr weibliches Prinzip, als dessen Keim sie entstanden ist und nun um das Zentrum unserer Galaxie kreist? Was ist das Ei, das ruhend gewartet? Was ist der Same, der ihr den Impuls zur Bewegung und Trennung eingegeben hat? Was ist die Frucht, in der sie gereift?

Ruhen Zeit und Raum – sind sie das Ei, die Einheit? – und werden sie erst durch eine andere – bewegte – Kraft befruchtet, damit aus dieser bewegten Kraft und der ruhenden Zeit und dem ruhenden Raum die beseelte Materie an sich erst entsteht? Oder ist es nur der Raum, der ruht, und es ist erst die bewegte Zeit, die ihn befruchtet und die beseelte Materie entstehen lässt?

Wessen Vereinigung hat nun die Zeit und welche den Raum entstehen lassen?

Entstehung ist Aktion. Aktion ist das männliche, materielle Prinzip. Auch das Ruhende ist durch Aktivität erzeugt – gezeugt – worden. Ist das ruhende Seelische, dann doch durch einen schöpferischen Akt entstanden? Durch einen materiellen Akt, der vor dem Seelischen existierte? Durch etwas, was immer war und von uns als Gott bezeichnet wird? Von etwas Unerzeugtem und ewig existierenden? Existiert es ewig, ist es dann nicht bereits seelische Kraft? Benötigt die Zeugung nicht auch ein Ei? Kann dieser schöpferische Akt alleine etwas erschaffen? Ohne Zweites? Ohne das Seelische das Seelische erschaffen? Ist ein Akt, der schöpferisch ist, nicht nur in Verbindung von Materie und Seele möglich? Ist Materie – und somit auch die Zeugung als materieller Akt – ein Ausdruck seelischer Kraft, dann hat Seele und Materie schon immer existiert und war nie getrennt. Dann gibt es keinen Anfang und Zeugung und Geburt, die Vereinigung und Trennung sind ewig.

Niemals darf der Schmerz uns leiten. Unser Handeln erwächst aus dem angstlosen Wissen um unsere Geborgenheit im Sinn, um unsere Beseeltheit und um die ewige Einheit von allem. Wir handeln immer in Liebe zu allem und jedem. Es existiert keine innere Trennung. Niemals darf der Schmerz allein uns leiten.

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