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Wahre Güte ist nicht gütig

Die Jenseitige Welt und auch unsere Seele sind amoralisch. Das bedeutet nicht, dass sie unmoralisch wären. Es bedeutet, dass sie frei von den menschlichen Vorstellungen von Moral sind. Manchmal reicht es ja schon, einfach in den nächsten Ort zu gehen, um festzustellen, dass bestimmte moralische Begriffe dort bereits ganz anders verstanden werden als in der eigenen Heimat. Es reicht schon, seinen Nachbarn zu bestimmen Themen zu befragen, so dass einem manchmal Angst und Bange werden kann („..wenns nach mir ginge: Sofort aufhängen!“ – Zum Glück gehts nicht nach ihm). Verlassen wir nun unsere Region, unser Land, unseren Kulturkreis und unseren Kontinent, so erkennen wir, dass der Begriff der Moral und der moralischen Vorstellungen auf der Welt in unzähligen Ausprägungen vorhanden ist. Moral ist eine menschliche und je nach Zeit und Lebensumständen äußerst wechselhafte Einrichtung. So wäre es doch wirklich ein grandioser Zufall, wenn diese seit Anbeginn der Zeit wirkenden Kräfte, gerade meine Moralvorstellungen teilen würden, die ich gerade jetzt, im Januar 2013, nach meinen bisherigen Jahren Lebenserfahrung, nun in der Niedersächsischen Provinz in einem Haus im Wald sitzend, als gültig erachte. Sie sind frei davon, da es in ihrer Existenz in der Zeitlosigkeit und Einheit diese Kategorien nicht gibt.

Nun kann der kritische Leser einwenden: „Wo bringt uns dieses Denken denn hin? Zu glauben, dass moralische Vorstellungen völlig beliebig sind? Das ist ja Anarchie. Jeder tut dann nur noch das, was für ihn persönlich als moralisch richtig erscheint und das ist das, was in der Regel für ihn als Einzelnem von Vorteil ist. So kann das nicht sein. Es gibt unumstößliche Werte!“ Vielleicht stellt er noch ein nicht mehr ganz so überzeugtes „..oder etwa nicht…?“ hinten an.

Doch. Es gibt sie, die „unumstößlichen Werte“. Nur nicht so, wie und wo wir sie suchen.

Niemals darf der Schmerz uns leiten. Unser Handeln erwächst aus dem angstlosen Wissen um unsere Geborgenheit im Sinn, um unsere Beseeltheit und um die ewige Einheit von allem. Wir handeln immer in Liebe zu allem und jedem. Es existiert keine innere Trennung. Niemals darf der Schmerz allein uns leiten.

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