Manchmal können andere Blickwinkel zu völlig neuen Erkenntnissen führen. Vielleicht kann ich einigen von Ihnen einen solchen neuen Blickwinkel auf unsere Gesellschaft anbieten…
Mein Schreibprogramm sagt über meinen folgenden Text: 8,5 Stunden Bearbeitungszeit und ca. 18 Minuten Lesezeit.
Vielleicht geben Sie ihm heute oder in den nächsten Tagen ein Chance. Es würde mich sehr freuen.
Liebe Abgeordnete,
ich möchte Sie gerne auf etwas aufmerksam machen.
Ich möchte Sie in keiner Weise belehren, aber sagen möchte ich es doch. Dann ist es zumindest in der Welt. Vielleicht ist einigen von Ihnen mein Blickwinkel neu und er verhilft Ihnen zu einer veränderten Wahrnehmung unserer gesellschaftlichen Zustände.
Manchmal rührt man ja doch immer nur im eigenen Brei – und ist nicht in der Lage, einfachste Dinge zu erkennen. Kein Corona. Versprochen. Oder so wenig wie möglich. Ganz lässt sich dieses Thema zur Zeit ja nicht ausgrenzen.
Ich weiß, wie gesagt, nicht, ob Sie das wissen, aber die meisten Menschen, die allermeisten, ertragen den Kapitalismus nicht. Sie werden krank an ihm. Körperlich und seelisch. Sie werden krank, bei ihren Versuchen, sich zur Rettung ihres nackten Lebens seinen liebeslosen, erbarmungslosen, unmenschlichen und immer härter werdenden Regeln so gut es geht zu beugen oder sich dem Kapitalismus, zur Rettung ihrer Menschlichkeit, soweit es ihnen überhaupt möglich ist, zu entziehen.
Viele Menschen – die überwiegende Zahl in unserer Gesellschaft – sind bereits von der Schule an so konditioniert, dass sie von diesen ihren hoffnungslosen Kämpfen, die sie Tag für Tag zu führen gezwungen sind, gar nichts mehr in sich wahrnehmen und sich nur ratlos fragen, warum sie immer kränker, immer unglücklicher, immer zorniger werden. – und sie kaufen dann und streiten, denn das soll helfen, lehrte man sie. Und sie fragen sich ganz leise, manchmal, warum das ganze Kaufen und Streiten denn auch nicht ihren Schmerz heilen kann… Aber das denken sie nur selten, denn sie haben Angst davor, schwach zu erscheinen. Vor sich und vor dem so gerechten gesellschaftlichen, kapitalistisch geformten Urteil.
Sehr wenige sind es daher, die wirkliche Freude am Streit haben. An der Trennung. An der massiven Durchsetzung ihrer eigenen Ansichten, Meinungen und Ziele. Am Kampf; die sich nur fühlen, wenn sie kämpfen, wenn sie in Wut sind. Die niemals nachgeben, die immer nachlegen. Bis der andere besiegt am Boden liegt. Und die dann erst Befriedigung fühlen. Aber diese wenigen sind die, die mit ihrem Zwang zu kämpfen letztlich nur nach persönlichem Einfluss und Macht streben. Und mit diesem gnadenlos erkämpften Einfluss gestalten sie dann machtvoll eine Welt des Kampfes und der Angst.
Zufrieden im Kampf sind sie. Vital. Provozieren selbst die Kämpfe. Mit Lust. Und zufrieden sind sie, in Hochstimmung sind sie, wenn dann der andere besiegt am Boden liegt. Das Männliche regiert sie. Ganz unwissend sind sie des Weiblichen, der Quelle von allem – auch die Quelle des Männlichen ist es, auch dessen… -. Unwissend und hilflos, behindert im Hingeben, im Einen, im Ertragen, im Annehmen… im Lieben. Haben sie doch immer Angst – um sich und nur um sich, und um ihre Meinung – und kennen deshalb nur den Kampf. Sind immer in Angst, es könne plötzlich jemand kommen, der sie dann einfach platt machen würde. So ist für sie die Welt voller Gegner – und zeitlich begrenzter, vom jeweiligen Nutzen bestimmten Allianzen. Sie sind die Idealtypen des kapitalistischen Dogmas. Deshalb steigen sie auf. Und deshalb werden dort oben alle anderen Qualitäten, das Menschsein, immer weiter verdrängt.
Nun sind Sie, liebe Abgeordnete, nicht umsonst an einer der höchsten Stellen der Macht. Sie werden diese Ämter wohl willentlich gesucht haben und mit den weiblichen, den seelischen Attributen, gelangt man hierzulande nicht an Ihre Position. Das wissen Sie durchaus. Und Ihnen geht es gut damit und so ist es Ihnen vielleicht völlig fern, dass irgendjemand nicht so leben möchte. Oder nicht so leben kann. Gehen wir noch nicht einmal von Mutwillen, von Nicht-Wollen, aus – ich höre da schon „Undankbarkeit!“ zischen -. Dass jemand nicht halbsein kann. Und nicht leben kann in einer Welt, in der nur das Männliche, der Eigennutz und die Gewalt regiert. Wo das Weibliche wohl gebraucht – ginge doch das ganze irre Spiel sofort zu schanden ohne es – aber kleingehalten und offiziell marginalisiert wird, wo behauptet wird, dass das Muskelzucken einzig das Heil bringe, letztenendes. Ganz blind, in Unkenntnis der Realität.
Als Vertreter und Begünstigte dieses Systems gehört es zwangsläufig zu Ihren Qualifikationen, so etwas nicht zu erkennen. Könnten Sie es, nun, Sie wären wohl nicht dort, wo Sie jetzt sind. Dasselbe gilt für die Wirtschaftsführer, sind sie ja nur die andere Spielart der maximalen persönlichen Macht in den kapitalistischen Gesellschaften.
Das ist das Paradox, der Teufelskreis, in dem die Menschen im kapitalistischen Materialismus, dem destruktiven männlichen System, gefangen sind. Die Führenden lieben den Kampf. Also erschaffen sie eine Welt des Kampfes… Unternehmen gegen Unternehmen, Interessengruppen gegen Interessengruppen, Mensch gegen Mensch. Und die härtesten Kämpfer, sie werden die neuen Führenden. Noch härter als ihre Vorgänger. Noch enger fokussiert in ihrer fragmentierten Wahrnehmung der Welt als Schlachtfeld. Noch effizienter schleifen sie die kommende Generation zum Gebrauch durch den Kapitalismus zurecht. Oder sie werden immer leerer. Immer fühloser und nur noch sich selbst wahrnehmend. Der Schutzbefohlene ist ihnen nur noch ein technisches Objekt. Das Amt nur noch ein Mittel zur persönlichen Ausbreitung. Und sie wissen es einfach nicht mehr besser…
Oder doch? Oder etwa doch? Oder wissen Sie es doch besser und handeln dem einfach entgegen?
Vor zwei Jahren, im Anfang der Pandemie, da lernte ich ein paar gute Menschen kennen (Ich war nicht ihren Ansichten, aber das schließt nicht aus, dass sie gute Menschen waren. Es gibt Ebenen jenseits der Meinung, auf denen der Mensch verbunden ist. Er muss nur üben, sie zu finden. Menschlichkeit nennt sich eine dieser Ebenen. Und im kapitalistischen Materialismus ist sie nicht zu finden. Weil nicht vorgesehen. Weil den Ablauf störend. Weil nicht den einfachen technischen Formeln gehorchend.). Nun. Sie wollten demonstrieren und machten Plakate. Ich wollte nicht mit, aber sagte: Schreibt doch ‚Vertrauen durch Offenheit‘.“ Sie sahen mich lange und ernst an und einer fragte dann: „Wen willst Du damit ansprechen? Die Politiker?“ „Ja“, sagte ich, „Natürlich. Die Politiker.“ ‚Wen sonst?‘ dachte ich bei mir. Er lächelte mich sanft an, mit festem Blick, und sagte: „Nein. Die brauchst du nicht anzusprechen. Die wissen genau, was sie tun.“ So sagte er. Einer von sehr vielen, die das denken. Schon lange, lange Jahre denken. Jahrzehnte denken…
Ich hingegen denke nicht, immer noch nicht, dass Sie wirklich wissen, was Sie tun. Da geht es gar nicht um Corona. Das ist nur ein Symptom. Nur ein gerade aktueller Anlass, der die Zustände in dieser Welt etwas deutlicher offenbar werden lässt.
Dass Ihnen von sehr vielen Menschen viel und von vielen Menschen alles – wirklich alles – zugetraut wird, das sollte jedem von Ihnen zu schaffen machen und sie schlaflos grübeln lassen, aber wer gerne kämpft und eine gute Position hat, der kennt in solchen Fällen nur einen Weg. Den des Sieges über den anderen. Über den in der schwächeren Position. Sei er auch sein Schutzbefohlener. Aber das schafft kein Heil. Und Siege sind nichts Dauerhaftes. Da kann es einem Herrn Palmer auch ein Leichtes sein, Tausende ihm anbefohlener Menschen per Verwaltungsakt züchtigen zu wollen, auf Linie bringen zu wollen, das Problem mal eben per Schmerzandrohung über Bußgeld lösen zu wollen. Ohne Ansehen der Gefühle, der Beweggründe der Menschen, über die er da so achtlos befiehlt. Mit einem Klick ginge das. Wenn man ihm nur endlich das Gesetz dafür in die Hand gäbe! – Und dann schaut man verwundert auf den zunehmenden Hass… Den Hass derer, von denen die Politik erwartet, dass sie in ihren – von jenen verantworteten – Sorgen und Ängsten draußen in der Kälte schön friedlich demonstrieren, damit sie nicht stören und man sie drinnen im Warmen dann umso besser – wie eh und je es gepflegter und angenehmer Usus ist – weiter ignorieren und vielleicht auch noch – so nebenbei – öffentlich beleidigen kann, Ihnen noch einmal ihr Ausgeliefertsein ins Gesicht lachen kann. Das ist die Unmenschlichkeit des Geistes des Kapitalismus, des Materialismus, der technischen Lösungen… Wie sollen diese Menschen in ihrer zunehmenden Angst und Desorientierung (die immer – immer! – verschuldet ist von der kapitalistischen Raubtier-Beute-Ideologie) sich denn dann vertrauensvoll an Sie wenden? Ist es dann nicht klar, dass der einsame Hilflose irgendwann seine Schmerzgrenze überschritten hat? Wenn er merkt, dass sein Schweigen niemanden dazu bringt, ihn (wirklich, nicht mit hohlen Worten, mit Trickserei und Lüge) anzunehmen in seiner Angst? Wenn er merkt, dass er nicht einmal mehr eine Nummer ist im gnadenlosen Spiel der nur um sich selbst kreisenden kampfverliebten Topspieler im Spiel um tote Dinge? So bedeutungslos ist er, so wird es ihm auch offen und schamlos demonstriert. Dass er sich zu Tode hungern könnte vor dem Parlament und niemand würde sich einen Millimeter auf ihn zu bewegen… in echter Menschlichkeit. Dreht sich die Gefahr aber gen die Akteure selbst, dann ist prompte Bewegung zum Selbstschutz plötzlich gar kein Problem. Und das empörte Wort vom Angriff auf den Rechtsstaat wird geheuchelt. Schlimm ist das. Schlimm ist das, was die Menschen da zu sehen bekommen. Was sie lehrt, wie man handeln muss. Dass Sie sie lehren, dass nur der Starke, der Gewalttätige zu seinem Recht kommt. Herr Palmers öffentliche Aussage ist nur ein aktuelles Beispiel. Ein Beispiel unter unendlich vielen, in denen sich die Entmenschlichung, die Reduzierung des Menschen auf ein entweder klaglos funktionierendes oder defektes und somit zu bearbeitendes Objekt im kapitalistisch-politischen System zeigt. Nur ein Beispiel unter unendlich vielen, an dem deutlich wird, was gemeint ist, wenn die Menschen eine Diktatur fühlen. Ihre Entmenschlichung fühlen sie, ihre Reduzierung auf einen technischen Faktor, den man im Zweifel einfach neu kalibrieren muss, damit er weiter rennt und rennt. Oder der im Zweifel einfach außer Betrieb gesetzt wird. Gegen seinen Willen. Und ihr hilfloses Ausgeliefertsein demgegenüber. Da ist es nicht nötig, sich dumm zu stellen und beim Wort von der Diktatur große Empörung und Entrüstung zu produzieren. Was mit dem Begriff ausgedrückt ist, das begreift wohl jeder. Der bedrückte Mensch muss da nicht noch von der Seite, die die Macht hat, durch dieses bewusste Nicht-verstehen-wollen, ein weiteres Mal an seine eigene Machtlosigkeit erinnert werden. „Zynisch“ sagt man als Politiker doch gerne. Und „Unanständig“ wird ja auch gerne geäußert.
Ihr Putin zeigt es Ihnen nun. Vertauscht die Rollen. Macht Sie einmal zu den Hilflosen, die nur mit ansehen können, wie Macht, desinteressiert an seinen Opfern, sich ausbreitet. Er interessiert sich nicht für Ihre friedlichen Demonstrationen. Er will nur verschlingen. Auf Teufel komm raus und aus egoistisch-psychopathischen Motiven. Und Sie kommen an Ihre Grenzen, an Ihre Sorge und Angst und – Sie drohen. Werden doch wirklich laut. Dabei macht der Putin doch nur ein legales Manöver. Sie Wutbürger, Sie… Merken Sie es?
Und da sagt der Putin und der Lukaschenko doch ganz frech verlogen: „Aufgrund der Truppenaufmärsche an unseren Grenzen machen wir weiter.“ Ganz frech macht er die Besorgten zu Tätern. Und Sie können nichts machen. Sind seiner Aggression ausgesetzt. Hätte er noch das Gesetz und das Gericht in seinem System, dann würden Sie jetzt alle polizeilich behandelt und angeklagt wegen Landfriedensbruchs, Bedrohung des Rechtsstaates usw. usw.
Und Putin sitzt im Trockenen und freut sich seiner Macht. Und lügt, weil er es ungestraft tun kann. Kommt doch keiner von Ihnen radikalen Demonstranten an ihn ran… Sie mit Ihren Verschwörungstheorien vom Angriff auf die Ukraine… Merken Sie etwas?
So ist das System. Und es gibt – nicht empört aufschreien bitte, sondern ehrlich überlegen – systemisch keinen Unterschied zwischen Ihnen und Putin. Nur den, dass er offen und ehrlich sich seiner Psychopathie hingibt, während Sie dem psychopathischen, so blutgierigen Kapitalismus dienen, dies erfolgreich vor sich verdrängen und sich und die Menschen mit dem Wort von Demokratie und Rechtsstaat belügen. Immer kurz, haarscharf vor der Wahrheit abbiegen und selbst die Augen verschließen. Es lohnt sich ja. Finanziell meine ich. Also für Sie meine ich. Das ist doch ein guter Grund, mal nicht zu visionär zu werden; und Demokratie und Rechtsstaat, wer könnte dagegen schon was sagen? Egoismus, Eigennutz, minimax, Entmenschlichung, Kinder, die nur noch zu Maschinen gemacht werden,… usw. Das verdrängt sich dann doch viel leichter. Haben doch Rechtsstaat. Was gibt’s denn dann noch zu tun fürs Geld und für die Menschen? Sollen mal bloßen den frechen Mund halten. Und friedlich demonstrieren. Dann haben wir alle unsere Ruhe.
Wir können auch Trump und das politische Establishment der USA nennen. Es gibt keinen Unterschied. Auch ein Trump ist so ehrlich in seinem Hass. Im Gegensatz zu den sich für so gut haltenden Politikern, die – gerade in den Vereinigten Staaten das System des absoluten Hasses stützen und fördern, während sie von Leuchtturmdemokratie daher reden… Die Menschen im Hass wählen dann den mit dem ehrlichen Hass. Das wird hier auch passieren, wenn Sie nicht einen Wandel zur echten Menschlichkeit einleiten. Und wenn Sie nicht mehr wissen, was das ist, echte Menschlichkeit: Sie können es wieder lernen. Nur eben nicht beim WEF oder so.
Eigennutz bis aufs Blut, um jeden Preis, zu jedweden Kosten (für den Nächsten, bei Vermeidung für sich selbst): Das ist der Hass. Man muss es benennen…
Dienen Sie dem Kapitalismus, dann dienen Sie dem Hass. Erschaffen und erhalten Sie ein psychopathisches System, dann gibt es auf Twitter nur noch durch dieses System zerstörte Menschen. Dann rasen die Menschen im Wahn. So einfach ist das. Hätten Sie jetzt auch nur eine einzige Vision, die über das Bewahren des kapitalistischen Brüderschlachtens hinaus ginge, dann könnte die Welt gerettet werden. Und auch ein Putin, der Sie alle so virtuos spielt, hätte dann keine Chance. Aber so können Sie das psychopathische Spiel, das die Grundlage der „zivilisierten“, der „aufgeklärten“ Welt geworden ist und das Putin von den immerwährenden kapitalistischen Kriegen Jeder gegen Jeden einfach mal wieder in die wirkliche, sichtbare handgreifliche geisteskranke Substanz überführt hat, nur als bedingter Faktor mitspielen.
Sie können es so nicht von außen beenden… Denn Sie sind völlig ahnungslos gemacht worden, was außerhalb dieses Selbstmordsystems denn noch alternativ existieren könnte. Denn so ist der psychopathische Kapitalismus: Er muss a l l e s verschlingen. Weniger ist ihm nicht möglich in seiner unersättlichen krankhaften Gier – und wer seinen Sun Tsu gelesen hat, der weiß, lässt man dem Menschen keinen Ausweg, keinen Fluchtweg, dann kämpft er in seiner Todesangst wie vier Mann. Lesen Sie auch mal dort. Es kann Lebenserfahrung nicht ersetzen, aber es hilft ein wenig, die wirkliche Welt zu verstehen. Und der Kapitalismus hat nicht vor, irgendjemandem einen Ausweg, einen Fluchtweg zu lassen. Ist doch jeder Ressource, ist doch jeder zu verbrauchen.
Ursachensuche kann schmerzvoll sein. Aber deswegen lieber die Augen vor der eigenen Verantwortung verschließen und den anderen reuelos Schmerzen zufügen, lieber von sich selbst abzulenken und mit dem Finger auf sie zu zeigen, gerade als ihr Behüter, das kann keine Lösung sein. Hat Ihnen das Putin-Beispiel vielleicht offenbart, wie das System der Ignoranz der Macht funktioniert, so kann das Prinzip der Leugnung und Verdrängung von Missbrauch der Macht und der Verhöhnung ihrer Opfer noch einmal hier betrachtet werden: Wir sehen es gerade parallel und grell ausgeleuchtet in der katholischen Amtskirche. Da dachten Menschen, sie könnten alles tun. Ungestraft. Ohne Konsequenzen und im vollen Wissen um ihre Gewissenlosigkeit… Ein grelles Schlaglicht auf die monströsen Auswüchse von unkontrollierter Macht und hilfloser Abhängigkeit. Die Opfer haben auch friedlich demonstriert, persönlich, in den Büros der Bischöfe… Hat nichts gebracht irgendwie… Verhöhnt wurden sie. Von Opfern zu Tätern gemacht… Mechanismen, auf die sich jeder aufrichtige Mensch mit Macht ehrlichst immer wieder selbst untersuchen muss.
Jetzt ist das marode System der Amtskirche zerstört. Wegen Menschen, die ohne Gewissen nur ihren Trieben gefolgt sind und Menschen, die das gedeckt haben. Sie alle haben entweder die Augen vor der Realität verschlossen oder allen Ernstes gedacht, es könne unendlich lange so weiter gehen… Verantwortliche, die niemals über auch nur einen einzigen Menschen Gewalt hätten haben dürfen. Das kapitalistische System ist genau so marode. War es von Anfang an. Die Mechanismen sind die gleichen, wie in der Kirche. Die Opfer werden einfach aus dem Gesichtskreis ausgeblendet und sich nur mit den eigenen Ebenen befasst. Und mit dem Wort von Demokratie und Rechtsstaat, denen man ja dient als ach so Guter, da kann man sich erfolgreich etwas vormachen und die Opfer, die an der Unmenschlichkeit Leidenden, zügig und abschließend zu undankbaren Tätern umfirmieren. Wagen die es doch wirklich, ihren Schmerz Gehör verschaffen zu wollen! Und fordern Berücksichtigung! Nicht nur Gehör. Berücksichtigung! Es soll etwas geändert werden. Etwas Nicht-Profitgenerierendes wollen sie auch noch! Kaum zu glauben, diese Frechheit… Den Robinson Club, den hätten diese Looser wohl gerne!
Der Gesundheitsminister zitiert Kant, da sage ich: lest von Kleist. Lest seinen Kohlhaas. Alle, die führen wollen, müssen sich entscheiden: Der Fürst oder Michael Kohlhaas. Beides lehrt etwas… Manchen lehrt der Kohlhaas vielleicht, sich mehr an Machiavelli zu halten. Auch das kann leider passieren… Nicht so selten, befürchte ich…
Die Menschen, die jetzt aufstehen, sind im Leid. Egal aus welchem Spektrum sie sich rekrutieren. Die wenigen Aufwiegler, die einfach nur gerne an Ihrer Stelle an den Fleischtöpfen der Macht säßen, die können wir getrost vernachlässigen. Noch. Dieses Leid hat die Politik, in deren Obhut die Leidenden sind, verschuldet. Weil sie eine kapitalistische Politik ist. Und der Kapitalismus kennt kein Leben, kein Einen, kein Weibliches. Er kennt nur sich und das um jeden Preis. Wir sehen es ja überall auf dieser so wertvollen Welt: Profit für den Einen um jeden Preis.
Gestern war ich aus Neugierde bei einem angemeldeten Treffen von Menschen, die sich abwenden wollen von Ihrem System. Es gab einen Vortrag. Ich war bezüglich des Publikums auf alles gefasst, aber nicht auf das: 95 Prozent Frauen! Von 30 bis 80 Jahren. Gute Frauen. Weiche Frauen. Mütterliche Frauen. Starke Frauen. Frauen, die auf dem Markt neben Ihnen am Gemüsestand stehen. Die Sie freundlich grüßen und wo Sie keine Ahnung haben, was Sie diesen guten Menschen mit Ihrer herz-, lieb- und Mutterlosen Politik der Entmenschlichung antun. 90 Frauen waren es. In einer Stadt. Und dieser Vortrag findet wohl täglich in ganz Deutschland statt. Hundertfach im Jahr. Begreifen Sie langsam, was Sie anrichten, wenn Sie nur auf den Kapitalismus schauen und glauben, dass Money alles sei? Dass dafür die Menschen geopfert werden dürfen in ihrer ganzen Größe? Dass dafür die Menschen ihrer Liebe zueinander beraubt werden dürfen? Sie verlieren die Frauen! Das Weibliche, das, was alles zusammenhält, die Liebe zueinander, das seelische Wissen! Stattdessen soll der Mensch Angst, Wut und Hass fressen… Ihre vielbeschworene „Freiheit“, das ist Desinteresse am Einzelnen, ein Fallenlassen in Einsamkeit mit dem Zweck, dass sich jeder panisch rudernd auf den Schultern des Nächsten aus dem Sumpf herausstemmt. Und dann bezahlt. Und friedlich bleibt, während er verzweifelt nach Luft schnappt. Und wieder hinein springt, in den Sumpf voller strampelnder Leiber. Seine Freiheit ist die Wahl der Technik, mit der er den Nächsten in den schwarzen Schlamm drückt. Die Freiheit, nicht mehr mitzumachen, die hat er wohl nicht… Ein System für Wahnsinnige. Sie müssen es ändern, wollen Sie an dieser Monstrosität nicht weiter teilhaben.
Die Politik muss auf sich zeigen, sich anklagen und nicht die Menschen, denen Sie nicht in der Lage war und ist, ein geborgenes Heim, einen Ort des Friedens, der Gemeinschaft und der Liebe zu schaffen – wofür es auch der Mutter, des Weiblichen bedurft hätte… Denn das ist es, wonach alle in dieser Welt des verordneten, des aufgezwungenen Eigennutzes dürsten. – „Dann müssen sie eben Leistung bringen! Selber machen! Macher sein! Dann schafft man sich sein eigenes Heim! Mit Stabmattenzaun drumherum!“ Das ist das Credo des Kapitalismus, das irrsinnige. Alle in Konkurrenz zueinander, jeder des anderen Gegner, der Immoblienschacherer freut sich. Die Preise steigen! Treiben die Menschen sich doch gegenseitig ins Verderben. Aus Prinzip. Aus totem, kaltem Prinzip. Der Mensch als Maschine zum Zweck der Geldgenerierung der kalten Fühllosen.
Wenn alle rennen müssen, dann gibt es, selbst wenn alle Superrenner wären, immer die, die besser rennen als die anderen. Diese bekommen dann und die anderen werden alimentiert und marginalisiert. Sollen dankbar sein, dass man diese Lowperformer auch noch füttert. Was heißt denn das, wenn man nicht im Rinnstein sitzen will, wenn man perfide dressiert worden ist, immer haben zu müssen, obendrein? Rennen, Rennen, immer schneller. Und die anderen dann ja auch wieder, sehen sie den anderen kommen! Rennen, rennen immer schneller, immer schneller. Bis zum Zusammenbruch. Bis keiner mehr schneller rennen kann. Jeder gegen den anderen. Und wofür? Um zu haben und nicht marginalisiert zu werden. So darf das sein? Der Renner bekommt, weil er zufällig gerade gut rennen kann und der Bruder, der Mitmensch bekommt nicht? Bekommt Missachtung und Ausgrenzung? Was ist denn das für eine Menschheitsvision? Und wenn eigentlich niemand dieses Gegeneinanderrennen ertragen kann? Wenn alle eigentlich lieber in Freundschaft miteinander in Größe schreiten wollten, aber zum Rennen getrieben, ausweglos gezwungen werden? Ihnen verbrecherisch nichts anderes gelehrt wird in ihrem Leben (Ihnen vielleicht auch nicht, liebe Abgeordnete…)? Wofür wird denn bis zum Tode gerannt? Das Leben gegeben? Der Kapitalismus ist der Nutznießer, der sinnlose, der fruchtlose. Er frisst sie, diese so sinn- und fruchtlos vergeudete warme Lebenskraft der Menschen. Ihren warmen Puls, der ein Paradies schaffen könnte, ließen die kalten raffenden, angsterfüllten Operatoren dieser Maschinenwelt ihn nur. Versetzte ihn jemand nur in die Lage, sich ganz zu erkennen.
Ich habe großartige Menschen kennengelernt. Die Welt könnte sie brauchen. Aber sie sitzen in der Gosse. In täglichem unmenschlichen Kampf und täglicher Demütigung ohne Obdach. Sie haben nichts, was der Kapitalismus für sich nutzen könnte. Also werden sie weggeworfen. Töten kann er sie – hier – nicht. Aber es Ihnen schwer machen, sauer machen, das kann er ihnen das Leben. Denen, die ihm nichts nutzen. Die nur k o s t e n. Nach seiner primitiven Rechnung. Rächen kann er sich an ihnen, die sich ihm verweigern. Die nicht rennen können. Die aber vielleicht wie ein Adler fliegen können. Die aus einer anderen Welt. Aber die braucht der Kapitalismus nicht. Keiner soll den Wahnsinn von oben betrachten. Alle sollen besinnungslos und in Angst vor dem Renner auf der Nebenbahn dahin stolpern. Und vor dem Tod, der hinter ihnen immer einen Schatten auf sie wirft, den sie mit zu gekniffenen Augen in atemloser Hatz zu ignorieren suchen und nur dem Kapitalismus glauben wollen, der da sagt: „Renne, renne! Renne nur fleißig. Diene mir! Dann wirst Du ewig leben.“ Menschen, einsam in völligem Irrsinn gefangen. Ohne Sinn. Ohne eine Ahnung ihrer wirklichen Größe.
Wenn das Männliche nun ruft: „Gemeinschaft, jetzt! Solidarität!“ dann ist dies nur das Wort des einsamen Vaters, der ein technisches Ziel verfolgt und nicht die einende, annehmende Liebe der Mutter. Es ist der linkische Befehl, krampfhaft versuchte und erbärmlich gescheiterte Verbindungssuche eines Feldwebels, der festgestellt hat, dass er mit Schreien nicht mehr weiter kommt. Der aber, außer Schreien und Zähne einschlagen, nichts anderes gelernt hat in seinem armen Leben.
Und es ist keine Gabe. Kein allwissendes Geschenk von sich selbst an die panischen, ihr Leben lang einsam gemachten Menschen, denen die Mutter, die Liebe, die Einheit, der Sinn genommen wurde, damit sie besser folgen, damit sie in ihrer Einsamkeit immer kraftloser werden und nicht aufbegehren… Ihnen, liebe Abgeordnete, mag dieser Schmerz der Einsamkeit sicherlich eigenartig erscheinen, fällt Ihnen Ihre Einsamkeit doch wahrscheinlich nicht mehr auf, denn Sie sind dafür geeignet, leben in ihr als Normalität. Haben Sie gewählt und sind in Ihr aufgestiegen bis ganz nach oben. Gehen auf und wachsen in dieser Welt der Einzelkämpfer und des ewigen Kampfes. Erkennen darin etwas wie den Sinn.
Der Mensch aber, der ist nicht für diese Einsamkeit geschaffen. Er leidet im kapitalistischen Zwang zum täglichen einsamen Kampf gegen seinen Nächsten. An der erzwungenen Unterdrückung seiner tief in ihm verwurzelten Liebe zum Leben und zur Schöpfung. Und an der ihm verordneten Sinnlosigkeit seines Lebens. An dem materialistischen Dogma, in einer – wissenschaftlich (das ist wichtig. Wissenschaftlich muss es sein) bewiesen – sinnlosen Existenz, die nur auf einen ewigen Tod sich hinbewegt, ein Leben als Biomaschine in sinnloser Aktivität führen zu müssen. Und nichts wissen zu dürfen von seiner anderen Hälfte, von seiner Fähigkeit, Ewigkeit und Unendlichkeit transzendieren zu können und viel, viel mehr erkennen zu können, als dieses sinnlose Schlachtfeld, das vor ihm als angeblich Alles ausgebreitet wird. Was er zu schlucken hat. Und so betäubt er sich, gefangen in diesem unausgesprochenen Wahnsinn, und der Kapitalismus zieht seine Schrauben an und an. Und der Mensch, er leidet mehr und mehr. Bis er nicht mehr kann. Es ist das Seelische, das Weibliche, das ihn davon abhält, umgehend alles rasend zu zerschlagen. Es ist das Ruhende, das Annehmende, worauf der Vergewaltiger namens Kapitalismus baut. Aber er kennt kein Halten. Und wenn er die Menschen bald vollkommen entseelt hat und wenn die Menschen, die trotz der zunehmenden Schmerzen alles tun und Frieden halten, nicht mehr können, wenn sie aller ihrer inneren Kraft beraubt sind und genau so tot sind wie der Kapitalismus, dann wird es hier sehr, sehr schlimm für uns alle werden…
Sie tragen die Verantwortung für jeden Menschen im Leid und jeden Menschen im Hass, denn beide müssten nicht in diesem Zustand sein, wären sie nicht durch den Hass des Kapitalismus, des Materialismus beschädigt worden.
Die erbarmungslose schwarze Welle der Gier, des Lugs und des Trugs, der Unmenschlichkeit, der Gnaden- und vor allem der Gewissenlosigkeit mit der der Kapitalismus vor drei Jahrzehnten die ahnungslosen, voll Offenheit den Bruder und die Schwester erwartenden Menschen in den neuen Bundesländern geschändet hat, ist als kleines Beispiel vielleicht noch einigen gegenwärtig. Nichts hat er gelassen. Alles wurde von ihm verschlungen. Nichts darf neben ihm, ist es nicht zu seinem Nutzen, existieren. Wer heute in diese Länder fährt und ein wenig Gefühl hat, der sieht immer noch, wohin er auch blickt, die große blutige, klaffende Wunde dieser monströsen Vergewaltigung. Aber sie wird verschwiegen. Auf nicht adäquat kapitalistisch funktionierende Opfer noch mit dem richtenden Finger gezeigt. – In jugendlicher Naivität fragten wir uns damals noch, was für ein neues Land wir jetzt wohl werden würden. Was vom Osten mit in unser System einfließen würde. Soziales vielleicht. – – – Nichts war. Alles wurde gefressen und verdaut. Totale Erstickung durch das tote kapitalistische Regime… Nun, diese Naivität haben heutige junge Menschen nicht mehr. Sie werden geboren und schlagen sie die Augen auf: Sie sehen nur das kalte Dogma des egoistischen Konsums von Dingen und Menschen… Der Kapitalismus schreitet voran. Durch die Zeit und durch den Raum. Frisst alle Menschen. Mit Haut und Haaren.
Die andauernde Referenz auf den demokratischen Rechtsstaat ist eine Nebelkerze, mit der Sie sich selbst und auch die Menschen blenden. Es ist ein kapitalistisch-demokratischer kapitalistisches-Recht-Staat, in dem wir leben. Durch Gesetze nur daran gehindert, alles sofort hemmungslos zu verschlingen. Glauben Sie nicht, dass die Gesetze den Menschen dienten. Sie dienen dem Erhalt des kapitalistischen Systems. Denn Ruhe braucht es und konsumierende und produzierende, sich reproduzierende Einheiten. Zur Fortführung eines alles zerstörenden, alles verzehrenden, toten, nichts und niemandem dienenden Teufelskreises in absoluter Sinnlosigkeit.
Der viel zitierte Wohlstand, er dient nicht den Menschen. Man sieht es ja auch so, wie krank die Menschen trotz ihm werden. Er ist ein notwendiger Faktor bzgl. der Produktions- und Konsumfunktion des Menschen zur Erhaltung des seelenlosen Kapitalismus. Könnte darauf verzichtet werden, Sie können sicher sein – oder wissen es sowieso schon selbst: Die kapitalistischen Entscheider würden ihn umgehend abschaffen. Oder woanders installieren. Wo er lohnender ist. MiniMax-Prinzip. Ohne Reue oder Gewissensbisse. Ratlos blickend, wenn man es ihnen vorwerfen wollte… „Denk mal richtig!“ würden sie einem vielleicht noch roh entgegen werfen. Der Mensch dient dem System und nicht umgekehrt…. Auch der Wirtschaftsführer dient nur, von Kindesbeinen an geblendet, einer irrsinnigen alternativlos gewinnmaximierenden, sich selbst und die Welt, im unbewusster Todessehnsucht – ist dann die Sinnlosigkeit, der Schmerz der Einsamkeit doch endlich, endlich vorbei! – zugrunderichtenden Weltanschauung.
Und Sie, liebe Abgeordnete, sind die Exekutivorgane des Kapitalismus. Ob Sie es wollen oder nicht, denn er ist der alles durchdringende Kampf. Er ist die ideologische Basis allen hiesigen Handelns. So sind die Menschen, die nun nicht mehr brav ruhen, keine Gegner des demokratischen Rechtsstaats, sie sind Opfer des kapitalistischen Dogmas und kämpfen gegen ihre Entmenschlichung. Sie trauen dem Kapitalismus alles zu. Jede Schandtat. Und das mit Recht. Ist er doch gewissen- und seelenlos. Und dabei zeigen sie auf Sie. Auf wen sollten Sie sonst auch zeigen? Und Ihnen fehlt nun jede Eigenschaft zu Einen, zu Lieben, Anzunehmen… Zu Heilen. Und es wäre Ihre Aufgabe. Und Sie rufen stattdessen: „Alles Feinde der demokratischen Grundordnung! Des Rechtsstaates! Polizeilich behandeln!“
– – – Verrückt, nicht wahr? So eine verrückte Situation wird aufrecht erhalten…
Ich hoffe, dass Ihnen diese Erkenntnisse aus diesem Blickwinkel etwas neu sind. Und dass ich Recht habe und nicht die oben erwähnten guten Menschen, die glauben, Ihnen wäre das alles schon lange klar und Sie ließen die Welt mit teuflischem Mutwillen so in Leid und Verzweiflung laufen, die guten Menschen, die Sie bereits aufgegeben haben und die Ihnen nichts mehr zu sagen haben.
Aber wenn man sieht, wie stoisch und ungerührt der ausgedrückte Schmerz der Menschen immer wieder von Ihnen distanziert ausgesessen und – aus Mangel an persönlichen Handlungsalternativen – bekämpft und bedroht wird… Nun ja… Ich hoffe trotzdem…
Gerade für Sie wird eine Veränderung sicherlich schwer. Sie, die, wie die Wirtschaftsführer, durch Kampf und Zwist und Parteiung Ihren Weg gegangen sind und ihre Position gefunden haben: überwinden Sie das männliche Dogma, auf das Sie sich bisher verlassen und berufen haben. Von dem Ihnen eingeredet worden ist, es sei alles. Suchen Sie Antworten beim Weiblichen, beim Seelischen. Es ist die Quelle von allem. Und nur weil es ruht, heißt das nicht, dass es machtlos ist.
Nach kapitalistisch-materialistischen Prämissen weiter an der Welt herumzuhacken und zu glauben, dass das auch nur die geringste Aussicht auf Erfolg hätte, das können Sie sich in Ihrer Verantwortung für Zigmillionen – letztlich Milliarden – Schicksale nicht erlauben. Nicht einmal einen einzigen eigennützigen Gedanken dürften Sie sich erlauben, haben Sie doch ein so verantwortungsvolles Amt gewählt. Und wer sich zu einem Amt zum Wohle der Menschheit (und allein dazu und zu nichts anderem dient dieses Amt.) berufen fühlt, der muss geeignet sein. Der Muss alles betrachten, was auf dieser Welt existiert. Der muss offen sein. Und sein Ziel muss das Wohl aller sein. Hier und überall, jetzt und in der Zukunft. Für weniger kann man ihr Amt nicht betreiben. Wer seinen Vorteil sucht in ihrem Amt, der vergeht sich an der Welt. Der verschwendet die Macht, die er hat im erbärmlichen Eigennutz. In erbärmlicher Angst um sein kleines Leben. Wenn Sie nicht Annehmen, Lieben und Hingeben lernen, dann ist diese Welt nicht mehr zu retten. Und wenn Sie es lernen, dann gibt es für Sie keine Angst mehr. Dann sind Sie zur Heilung der Welt gegen alle Widerstände fähig. Denn dann sind Sie ganz und wissen, dass Sie persönlich nicht von Bedeutung sind. Dass Sie gewählt haben, der Menschheit, der ganzen Schöpfung zur Heilung zu dienen… Und damit, mit dieser Wahrhaftigkeit, da können Sie führen und Sie erhalten jubelnde, treue Gefolgschaft.
Ich sage Ihnen das Geheimnis: Die Erde ist das System. Sie ist es, der wir unser Sein anpassen müssen.
Der Gedanke, die Erde in das kapitalistische Selbstmordsystem als ausbeutbare, aussaugbare Ressource integrieren zu können und damit durchzukommen, ist irrig. Nicht einmal das blankeste Überleben wird so auf Dauer möglich sein. Und die Wirtschaft. Nun, die Wirtschaft, die kann sich dann mit ihren toten Dingen, die sie so manisch der Erde aus dem Leib geschnitten und an sich gerafft und dann gegen Blech und Papier eingetauscht hat, selbst bedecken.. Und ihre Lobby auch… Und die von der Lobby Gelenkten auch. Wenn alles zu Ende ist, wer will dann noch die Verantwortlichen suchen? Darauf kann man sicher spekulieren. Wenn letztlich – im Materialismus – eh alles egal ist und nur der ewige Tod am Ende eines zwecklosen Lebens auf einen wartet. Nicht wahr?
Ändern, nach dem Gesetz, können nur und ausschließlich Sie etwas. Nur Sie allein. Deswegen müssen Sie ganz werden und den Wandel herbeiführen. Tun Sie das nicht, dann werden die Trumps erstehen und der angestaute Schmerz der Menschen wird sich gegen ihre Geißel, den Kapitalismus wenden. Und da dieser Staat den Kapitalismus repräsentiert und schützt, sich gegen den Staat und ihre Vertreter wenden. Und jetzt gibt es schon viele Menschen, die sich fragen, ob Trump oder Putin uns von diesem System der Lüge und der Gewalt erlösen wird…. Das kann man nicht einfach mit Verblendung weniger abtun. Wenn Putin und Trump als Erlöser angesehen werden, was haben Sie dann die letzten Jahrzehnte mit den ihnen anvertrauten Menschen gemacht? Was haben Sie ihnen für eine höllische Welt geschaffen, wenn zwei Teufel – ehrlich im Hass, das sind sie wohl – als Erlöser angesehen werden können? Als diejenigen, die die Menschen von Menschen wie Ihnen befreien. Das können Sie nicht einfach ignorieren (können schon, aber Sie sollten nicht. Dürfen nicht in Ihrem Amt. Denn Sie haben Pflichten. Die Pflicht, jedem einzelnen Bürger in diesem Land ein Leben in Ganzheit und Größe zu ermöglichen).
Aus meiner Lebenserfahrung heraus bezweifle ich, dass die Normalität von allen so geschätzt wird, wie der Herr Gesundheitsminister es glaubt. Nur die Top Spieler dürften diese Normalität schätzen, die sich auf Kosten der anderen, der Menschlichen, in die Realität drängt. Die Anderen, die erschöpften Renner, kennen nichts anderes als das Gehetze auf ihrer Bahn, hinein in die Sinnlosigkeit. Sie wollen nur das Gewohnte zurück. Die alte Angst reicht ihnen. Die können sie routiniert betäuben. Wenn doch nur die zusätzliche ginge. Sie werden schon lange nicht mehr zu Adler-Visionen erzogen. Wäre zu gefährlich… Haben wohlweislich keine Kapazitäten mehr frei für Gedanken neben dem Rennen. Betäuben dürfen sie den Schmerz mit allem, was der M a r k t so hergibt. Das sorgt für Ruhe u n d für Konsum. Wie infernalisch geschickt!
Und wie in den neuen Ländern gesehen: Widerstand ist für sie zwecklos. Wird gnadenlos ausgemerzt und es wird stoisch und unberührt weiter geschritten, über alle Widerstände hinweg, maschinengleich, bis die geschätzte Normalität der Halben, derjenigen ohne ewiges weibliches, seelisches Wissen, der beschädigten und schamlos belogenen, überall die Welt erfüllt. Bis der elende Kampf um den eigenen Vorteil den letzten Winkel der Erde, den letzten Menschen beschmutzt hat. Nichts darf es geben außer i h m.
Den sozialistischen Materialismus habe ich einmal außen vor gelassen. Spielt er doch als das unterlegene materialistische System keine Rolle mehr. Ist er doch von seinem Bruder verschlungen worden, bevor er ihn selbst zerreißen konnte.
„Ohne Gott und Sonnenschein, fahren wir die Ernte ein.“ So wurde dort einst gesungen… Auch dort war keine Liebe, keine Annahme im System. Kein Weibliches, Seelisches. Es herrschte ein sinnloser Kreislauf anderer unmenschlicher Art…
Im sozialistischen Materialismus entmenschlichte Menschen blind im Gleichschritt, gegen ihren materialistischen Trieb zum Eigennutz zu materieller Gemeinschaft gezwungen; im kapitalistischen Materialismus entmenschlichte Menschen, die blind in ihrer Einsamkeit, welche ihnen als das Höchste, als Freiheit und Individualität verkauft wird, in erzwungenem Egoismus und widernatürlichem Kampf gegen ihren Nächsten, – in einem Gleichschritt, noch auf einer Ebene unterhalb dem des Sozialismus, noch tiefer, noch schwerer zu entdecken unter der Maskerade der oberflächlichen Individualität – abwärts trudelnd.
Alle entseelt, von ihrer Mutter mit Gewalt getrennt, damit sie niemals wirklich kraftvoll werden können. Damit sie Maschinen bleiben und im sinnlosen Kreislauf des Materialismus klaglos funktionieren.
Auch Sie betrifft das, sehr geehrte Abgeordnete…
Als ich Kind war, da hieß es, der Kapitalismus sei nicht perfekt, aber er sei das Beste, was wir haben.
Das stimmt nicht. Er ist das Schlimmste. Nichts saugt alles so effizient aus wie er. Deshalb hat er gesiegt. Er vereint alles Schlimme, alles Destruktive dieser Welt auf sich. Aus Prinzip und so gewollt. Von ein paar seelenfernen kalten Rechnern vor langer Zeit mit einfachen Formeln ausgeklügelt. Und dankbar und begierig von einigen Einsamen und Gefühllosen übernommen. ‚Alles nur für mich. Um jeden Preis! Und den Nächsten hau ich weg, will der denn auch noch was. Alles nur für mich. Um jeden Preis! Mit Lügen, Betrügen und über Leichen gehen. Alles nur für mich um jeden Preis!‘ das ist das Lied, mit dem die Welt seit über hundert Jahren in die Vernichtung fährt. Für die kapitalistische Doktrin ein problemlos akzeptabler Preis. Lebt für sie doch eh nichts. Ist alles doch nur toter Faktor zur Nutzung oder zur Anhäufung. Leben kommt in keiner ihrer Gleichungen vor. Ist die Erde tot, dann ist doch alles erreicht. Hat der Kapitalismus dann doch alles in seiner Gier an sich gerafft. Jeden Funken Lebenskraft. Da er nicht leben will, nicht wie der Mensch, der ihm so blind folgen muss, ist das Ende für ihn nicht schlimm. Im Gegenteil. Es ist das Ziel seiner Aktivität. Wenn alles tot ist wie er, dann ist alles erreicht.
Wenn Sie denken sollten, Sie dienten der Demokratie und damit den Menschen und hätten den Kapitalismus unter Kontrolle – falls Sie das überhaupt denken… -, dann liegen Sie wahrscheinlich falsch. Der Kapitalismus mit seinen toten Mechanismen hat alles, auch Sie, längst durchdrungen. Sie dienen ihm. Und damit nicht den Menschen.
Der mündige, weit um sich blickende, selbstständige, beseelte Staatsbürger, den eine Demokratie braucht, passt nicht in ein kapitalistisches System, das gleichförmig und zuverlässig funktionierende, zur Gewinnmaximierung zurecht geschnitzte und mit sich konkurrierende Maschinen fordert. Demokratie und Kapitalismus gehen nicht zusammen. Nur leider: Der mündige Bürger wurde zum verängstigten und abhängigen Arbeitnehmer gemacht. Und Politik und Wirtschaft machen sich gemeinsam. So sind die Würfel schon lange zu Gunsten des Kapitalismus gefallen. Zum Schaden der Demokratie und zum Schaden der Menschlichkeit. Zum Schaden der Menschen, die, wären Sie Angst frei und wissend von ihrer weiblichen Kraft, so viel mehr als nur angstvolle Gierer nach toten Dingen sein könnten.
Gehen Sie zu Ihrer Mutter, knien Sie zu ihren Füßen, legen Sie Ihr Ohr an ihre Brust und spüren sie ihr Herz. Das, was Sie da fühlen, das ist nicht die Ausnahme. Das ist das Gefühl, welches die Welt durchdringt. Die Geborgenheit im Sinn. Die Geborgenheit im Leben – und auch im Tod. Die Geborgenheit erreicht alle Menschen gleichermaßen. Sie ist der Schlüssel und nicht Angst und Gewalt. Wer diese Geborgenheit nicht in sich trägt, der darf nicht über das Schicksal eines einzigen Menschen walten. Der fügt der Welt unermesslichen Schaden zu. Geborgenheit, das ist das menschliche Grundgefühl. Das Grundgefühl der Welt. Dass es die Angst sei, ist eine Lüge. Sie kommt von denen, die ihre weibliche Kraft nicht entfalten, die einsam sind und in ihrer Angst wütend um sich schlagen, erscheint ihnen auch nur ein einziger Schatten im Augenwinkel. Das sind die, die gieren müssen, die die Welt mit dem kapitalistischen Dogma des maximalen Gewinns blind und ohne Unterlass mehr und mehr gewaltsam in eiserne Ringe schlagen. Sie erschaffen mit ihrer unendlichen Angst die Welt der unendlichen Angst. Sie, die nichts wissen.
Lesen Sie einmal Tolstois oder Dostojewskis Worte im Angesicht Ihres Todes. Da stehen Sie vor menschlicher Größe und Ganzheit. Danach erkennen Sie vielleicht, zu welch einem erbärmlichen, würdelosen und verschwendeten Leben in Gier und Angst und Todesangst und widernatürlichem Ringen mit ihren Brüdern und Schwestern die Menschen im kapitalistischen Materialismus schändlichst verdammt werden. Zu welchem Millionenheer von listig-ängstlich um ihren Vorteil und ihren Rabatt zitternden, armseligen und misstrauischen Krämerseelen sie gemacht worden sind. Und zu welcher menschlichen, so sehr der Schöpfung und ihrem wahren Selbst dienenden Größe sie gelangen könnten, würde nicht dieses Verbrechen des Jahrtausends an ihnen (auch an Ihnen) verübt.
Ich freue mich, dass Sie bis zum Ende durchgehalten haben! Ich gebe zu: Etwas länger als ein Tweet wars wahrscheinlich. Und wenn es nur der Mensch im Vorzimmer gelesen hat / lesen musste, dann sei auch er oder sie gegrüßt. Vielleicht ist der fruchtbare Boden in ihm oder in ihr. Geben sie diesen Text gerne weiter, wenn Sie möchten.
So bedanke ich mich für Ihre Zeit. Ich würde mich freuen, von Ihnen zu lesen.
Wenn Sie mich bitten wollen, von der Zusendung weiterer unaufgeforderter Mails abzusehen, weil Sie wirklich Wichtigeres zu tun haben, als jeden Unsinn von Personen, die anscheinend etwas zu viel Zeit und Phantasie haben, zu lesen, dann brauchen Sie mir das nicht extra zu schreiben. Ich weiß das wohl und ich entschuldige mich bei Ihnen bereits an dieser Stelle aufrichtig für die Mühe, die Ihnen meine Mail gemacht hat und verspreche Ihnen, Sie werden nie wieder ungefragt etwas von mir hören.
Wenn Sie glauben, nicht der richtige Adressat zu sein, nun, dann lassen Sie jemanden diese Worte lesen, der sie Ihrer Meinung nach gebrauchen kann.
Wer sich aber angeregt fühlt, als Mensch, als Wesen mit eigenem Gefühl und Gewissen, der möchte mir doch gerne seine Gedanken mitteilen. Keine Angst. Sie werden nicht „exposed“. Ich habe kein Facebook, Twitter, Instagram, keinen Blog. Bin nicht Quer- oder sonstwie engagiert. Niemand liest Ihre Worte außer mir – und evtl. erzähle ich meiner Frau ein paar Sätze. Wenn ich mit ihr über das eine oder andere sprechen möchte.