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Sich den Weg schenken lassen

Mit dem Hammer durch die Wand.

Manchmal gehe ich mit dem Hammer durch die Wand“ sagte mir einmal ein Manager.

Mit dem Hammer durch die Wand… Ein Bild, das mich nicht mehr verlassen hat. Ein einsamer irrsinniger Wille in haltlos wütender Rage setzt sein „ICH WILL!“ gnadenlos durch. Gnadenlos gegenüber den Umständen. Gnadenlos gegenüber sich selbst. Schwitzend, schwer atmend, mit schmerzenden Knochen und aufgerissenen Augen donnert er mit seinem Vorschlaghammer auf die Betonwand ein, die dort steht, wo er nicht will, dass sie steht. Die ihm den Weg versperrt, den er gehen will. Zerstörerisches Handeln. Hasserfüllt. Vielleicht rasend, vielleicht aber auch kalter und berechnender, zielstrebiger Hass mit methodischen und gezielten Hammerschlägen auf die richtigen Angriffspunkte der Wand.

Mich hat dieses Bild nie wieder verlassen. Dieses Bild, mit dem der Manager seine kompromisslose Durchsetzungskraft unterstreichen wollte. Sagen wollte, dass er alles möglich macht. Auch das Unmögliche.

So geht man den Weg des Ichs. Den Weg des eigenen Willens.

Ich habe viel über dieses Bild nachgedacht und festgestellt, dass ich mir im Unterschied zum Manager meinen Weg schenken lasse. Besser: dass der Weg mir geschenkt wird. Er wird mir dargereicht, sozusagen vor die Füße gelegt und ich schreite einfach in Dankbarkeit von einem Wegstein zum nächsten.

Wo wird er mich hinführen? Zum Ende. Zum Tod. Zur Transformation. Zum Sinn.

Der Sinn liegt nicht zwangsläufig im Handeln. Wenn der geschenkte Weg ein Weg der Ruhe ist, dann ist dies der Weg, der zum Sinn führt. Einem anderen wird vielleicht große Aktivität dargebracht. Aber dies ist nicht notwendig.

Jeden Tag beobachte ich mich. Mein Ego, meine Seele, mein Bewusstsein und meinen Weg. Beobachte, wer mir rät. Wer mich führt. Und schaue ganz genau hin, ob nicht vielleicht doch ein klitzekleines Hämmerchen in meiner Hand liegt und auf ein winzig kleines Mäuerchen einhämmert…

Niemals darf der Schmerz uns leiten. Unser Handeln erwächst aus dem angstlosen Wissen um unsere Geborgenheit im Sinn, um unsere Beseeltheit und um die ewige Einheit von allem. Wir handeln immer in Liebe zu allem und jedem. Es existiert keine innere Trennung. Niemals darf der Schmerz allein uns leiten.

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