Wer den Druck des Äußeren in unserer Gesellschaft nicht ertragen kann, wer so im Schmerz ist, dass er nichts mehr anhören kann, dass er aber alles hört und sich nicht mit den Menschen und deren schmerzvoll sendenden Egos länger an einem Ort befinden kann, was wird mit diesen Menschen, diesen Mitgliedern unserer Gesellschaft, unseren Brüdern und Schwestern, von unserer „Gemeinschaft“ gemacht?
Sie werden psychiatrisch behandelt und unter Psychopharmaka gesetzt. Dann ist der Schmerz überparfümiert und nicht mehr an der Oberfläche sichtbar. Sie können dann wieder als Maschinen funktionieren und sich einreihen. Oder sie werden ausgestoßen und vergessen, zu Bettlern gemacht. Zu Obdachlosen, die sich durch einen sinnentleerten Tag in der Ego-Hölle unserer Gesellschaft schleppen müssen, getrieben von einem Ort zum anderen, an dem sie wieder ihr tägliches staatliches Almosen beantragen können und dann sehen müssen, wo sie halbwegs sicher vor den Dämonen der materiellen Schmerz-Welt lagern können, bis sie wieder weiter müssen, denn bleiben dürfen sie nur einen oder zwei Tage an einem Ort. Gedemütigt und entwürdigt in jeder Minute ihres Lebens. Statt verordneter und elegant subtil wirkender Psychopharmaka dämpfen sie ihren Schmerz mit Alkohol und anderen Drogen.
So viel haben sie in sich! So viel, was unserer Gesellschaft nützen würde. Soviel Sensibilität und so andere Wahrnehmungen und Betrachtungsweisen! Nur die Angst müsste man ihnen nehmen! Liebe müsste man ihnen geben! Aber wie soll unsere Gesellschaft das machen, die doch durch Angst allein besteht? Die die Liebe – die Einheit – kategorisch verneint? Sie kann nur trennen. Die Schmerzempfindung chemisch vom Menschen und wenn das nicht klappt, den Menschen von ihr selbst.
Die Zerbrochenen sind nicht aus sich selbst heraus zerbrochen. Sie sind an der stählernen Härte der Verstandeswelt zerbrochen worden.