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In unserem Leben können wir vieles erzwingen

In unserem Leben können wir vieles erzwingen. Sei es der mühsame Universitätsabschluss, das Verständnis der Funktionen des neuen Smartphones oder die Fähigkeit, Tennis spielen zu können. Aber unsere innere Entwicklung, die können wir nicht erzwingen. Diese folgt dem Rad, das für uns vorgesehen ist. Erkenntnis, Fähigkeit, Bestimmung und Ziel kommen dort von alleine. Langsam tauchen sie auf und werden sichtbar, wie die Sprossen eines Mühlrades, die langsam und ruhig eins nach dem anderen aus dem Wasser des Mühlbaches auftauchen, sichtbar sind und irgendwann wieder im kühlen Wasser verschwinden. So, wie wir als Betrachter keine Einfluss auf das Mühlrad haben, so hat unser Verstand keinen Einfluss auf unsere innere Entwicklung. Er kann nur Betrachter sein. Es ist eine harte Nuss für ihn, die er nicht akzeptieren will. So müht er sich, so lernt er, so übt er. Aber nichts erscheint, wenn es nicht die richtige Zeit dafür ist. Sein Bemühen ist nutzlos, aber er will dies nicht akzeptieren.

Die seelische Wahrnehmung ersetzt die materielle Wahrnehmung. Es ist nicht so, dass jene diese nur überdeckt. Überdeckung ist die Methode des Verstandes. Er überdeckt den Schmerz mit Sucht, verrückten Hobbies, Besitz usw. weil der Schmerz in ihm selber liegt und er nichts hat, mit dem er ihn ersetzen könnte. Das Licht überdeckt auch nicht die Dunkelheit. Wird es hell, dann geht die Dunkelheit. Und nichts bleibt von ihr übrig. Auch, wenn wir nur stehen, nichts tun und das Kommen des Lichts einfach passiv beobachten: Die Gewichte verschieben sich und die Welt verändert sich – während wir nur stehen – tatsächlich. Ein Mehr an seelischer Wahrnehmung ist also ein direktes Mehr an Geborgenheit und ein direktes Weniger an Schmerz und nicht bloß süßes TamTam, mit dem der Schmerz nur angemalt oder überparfümiert wird.

Niemals darf der Schmerz uns leiten. Unser Handeln erwächst aus dem angstlosen Wissen um unsere Geborgenheit im Sinn, um unsere Beseeltheit und um die ewige Einheit von allem. Wir handeln immer in Liebe zu allem und jedem. Es existiert keine innere Trennung. Niemals darf der Schmerz allein uns leiten.

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