Können wir uns in einem Schwitzhüttenritual wirklich den Göttern der Lakota-Indianer nähern? Können wir uns wirklich durch das Singen von „om namah shivay“ dem hinduistischen Gott Shiva nähern? Sind diese Kräfte für uns überhaupt begreifbar ohne dass wir in den entsprechenden Kulturen aufgewachsen sind? „Schwingen“ wir überhaupt entsprechend, um mit diesen ewigen Kreisen in Resonanz gehen zu können und so über das reine handwerkliche Tun – das Ritual, das Singen – hinauszugehen? Wie nahe sind wir denn überhaupt unseren heimischen Kräften? Der Erde und dem Himmel, auf der und unter dem wir geboren wurden. Wie nahe sind wir denn unseren eigenen Schwingungen? Wie weit sind wir in der Lage, überhaupt alleine nur mit uns selbst in Resonanz zu treten? Sind nicht unsere Gefühle und Wahrnehmungen bereits von außen normiert und in richtig und falsch, in erwünscht und unerwünscht eingeteilt worden? Sind es nicht diese äußeren Normen, deren Fokus auf materielle Pflichterfüllung gerichtet wurde, denen wir viel zu viel und blind ergeben folgen? Weil es einfacher ist oder weil wir es einfach nicht besser wissen?
Ich glaube, wir können uns sicherlich mit Wankatonka vereinen. Ich denke, wir können sicherlich mit dem großen indischen Shiva in wahre Resonanz treten. Wir können dies alleine deshalb, weil Wankatonka und Shiva – und all die anderen Götter – universell und überall gültig sind. Sie sind genau so Teil unseres spirituellen Erlebens, wie sie es für die Indianer und für die Hindus sind. Nur sind sie bei uns namenlos. Nur ist es so: Können wir uns nicht einmal hier in unseren vier Wänden spirituell erleben, dann ist jedes Ritual und jedes Mantra sinnlos und kommt über das reine Tun nicht hinaus. Haben wir wieder gelernt, mit uns selbst in Resonanz zu treten, dann ist uns kein noch so exotischer Gott mehr fremd, denn wir erfahren ihn direkt über unsere seelische Wahrnehmung. Da spielt es nicht die geringste Rolle wo auf dem Erdball er wie genannt wird…