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In der Frühe aufstehen

In der Frühe aufstehen. Viel zu früh. Es ist noch dunkel. Mit schwerem Kopf und wie in Watte sitzt Du am Küchentisch. Dich an einer Tasse Kaffee festhaltend. Deine Augen schauen ins Leere. Stille. Käme nun jemand lärmend an Deinen Tisch. Auf Dich einredend mit Fakten, Informationen, Meinungen. Über Gestern, über Heute, über Morgen. Über Hier und Dort. Laut die Stille zerbrechend und mit seinen Worten, wie mit Hämmern und Messern, die Watte durchstoßend. Dann wirst Du Dich einer ungehaltenen Entgegnung nicht enthalten können. Du wirst gereizt werden und den Redner harsch auffordern, sein Tun einzustellen. Denn Du bist in diesem Moment der Schwere, der Watte, der Stille noch nicht ganz in „dieser Welt“, in der Welt der Materie und des Verstandes. Dein Seelensinn ist noch weiter geöffnet, als es im Normalfall in dieser Welt hilfreich und schmerzfrei möglich ist. Daher stürzen die Worte des Redners auf Dich ein wie Hämmer und Messer. Du nimmst sie in diesem Moment als das wahr, was sie wirklich sind. Als die Waffen des Verstandes – Käme jemand an Deinen Tisch, schweigend, leise, langsam. Hockte sich neben Dich. Nähme Deine Hand und schaute auf. Schaute in voller klarer Tiefe in Deine Augen. Ihr könntet diese Schwere, diese Watte, diese Leere, diese Stille teilen und gemeinsam Euch in der Ewigkeit und Unendlichkeit verbinden. Das sind die Momente, in denen Wunder geschehen können. Ganz einfach. Morgens am Küchentisch.

Niemals darf der Schmerz uns leiten. Unser Handeln erwächst aus dem angstlosen Wissen um unsere Geborgenheit im Sinn, um unsere Beseeltheit und um die ewige Einheit von allem. Wir handeln immer in Liebe zu allem und jedem. Es existiert keine innere Trennung. Niemals darf der Schmerz allein uns leiten.

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