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Es gar nicht mehr so genau wissen wollen…

Das Wissen um die eigene Endlichkeit macht das rein irdische Streben zu einer Absurdität. Gerettet wird diese Absurdität oft durch den Gedanken an das Weiterbestehen des eigenen Werkes in der Menschheit. Das Wissen aber um das irgendwann kommende Ende der Erde und der Sonne macht diesen Gedanken dann hinfällig. Diese Hinfälligkeit wird von manchen beseitigt durch die Vorstellung einer Menschheit, die nach den Sternen greift und sich – unausrottbar sozusagen – im gesamten Universum verteilt und festsetzt. Diese Vorstellung verliert aber ihren Bestand im Wissen um das Ende der Materie, das irgendwann in weiter Zukunft eintreten wird.

Gerettet wird der Sinn des irdischen Handelns letzten Endes durch den Gedanken, dass alles doch weit in der Zukunft liegt und wir uns deshalb nun wirklich nicht damit beschäftigen müssen. Das Ende des Universums, das Ende der Erde, der eigene Tod… alles soweit weg. So schön weit weg und nicht prognostizierbar. Man braucht es einfach nicht wahrzunehmen, wenn man nicht gerade den Fehler begeht und daran denkt. Beim kommenden Ende ist es dem Verstand sehr bequem, dass seine Sinne begrenzt sind und er nicht in die Zukunft schauen kann. Da will er es gar nicht mehr so genau wissen und prognostizieren. Könnte er sich gegen sein Ende versichern, dann wäre das etwas anderes. Die einen würden sich mit dem Ende beschäftigen, um eine Unzahl an Versicherungsprodukten zu erfinden und die anderen würden eine Wissenschaft daraus machen, das für sie passende Versicherungsprodukt gegen das kommende Ende zu herausfinden. Aber in diesem Fall – dem Ende – unter diesen Umständen will der Mensch im Materialismus gar nicht mehr der Herr über das Wissen sein und die Deutungshoheit haben. Denn das Ergebnis der Deutung wäre klar.

Wer nichts hören will, der stellt sich taub. Wer nichts sehen will, der stellt sich blind. Beim Ignorieren unangenehmer Wahrheiten ist sich das Ego nicht zu schade, seine von ihm viel gepriesenen Sinne unzulänglicher darzustellen, als sie es eigentlich sind. Kein Beharren mehr auf ihre unumstößliche Beweiskraft. Darauf, dass man „es doch gehört habe!“ oder man „es doch gesehen habe!“ Geht es um die Absurdität des Materialismus, dann hat keiner etwas gesehen oder auch nur das Leiseste gehört.

Niemals darf der Schmerz uns leiten. Unser Handeln erwächst aus dem angstlosen Wissen um unsere Geborgenheit im Sinn, um unsere Beseeltheit und um die ewige Einheit von allem. Wir handeln immer in Liebe zu allem und jedem. Es existiert keine innere Trennung. Niemals darf der Schmerz allein uns leiten.

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