Geht ein Mensch zu einem Heiler und geht danach gesund wieder nach Hause, dann sind seine Entscheidung, den Heiler aufzusuchen, das Wirken des Heilers und die Tatsache seiner Genesung drei von einander unabhängige „Dinge“. Die Vorstellung eines Zusammenhanges auf materieller Ebene – die Vorstellung von Ursache und Wirkung – ist eine Illusion. Die Dinge sind und sind und sind. Und das sind sie unabhängig voneinander. Auch, wenn es uns völlig anders erscheint. Ihr Zusammenhang besteht in ihrem seelischen Aspekt. Dort sind sie ohne ein „vorher“ (Ursache) und ohne ein „nachher“ (Wirkung) in einem Ganzen vereint. So ist ihr Zusammenhang ein ewiger. Die Entscheidung des Menschen, den Heiler aufzusuchen – das Wirken des Heilers – die Gesundung des Menschen: All das steht nebeneinander. Alles muss so geschehen (oder besser: „sein“), aber nichts davon wirkt auf das andere. Würde der Mensch nicht geheilt werden, es stünde in keinem Zusammenhang mit seiner Entscheidung und dem Wirken des Heilers. Es wäre nur das, was sein soll (oder besser: „das, was ist“).

Dieser ewige Zusammenhang allen Seins ist für unseren Verstand nicht begreifbar. Die Existenz von allem in seiner von Raum und Zeit unabhängigen Form ist für den Verstand nicht verarbeitbar. Also packt er seine Wahrnehmung von dem, was eigentlich „immer und ewig“ ist, in seine Konstruktion von Raum und Zeit. Dadurch schafft er die Illusion von Ursache und Wirkung. Daher stehen wir Zukünftigem so ratlos und verunsichert gegenüber. Darum erscheint uns alles so willkürlich und ohne Sinn. Deshalb fürchten wir das Schicksal mit seinen plötzlichen und unerwarteten Schlägen. Deswegen fühlen wir uns einsam und von Gott verlassen. Was der Verstand uns bieten kann ist nicht vollständig. Diese Unvollständigkeit führt uns in die Irre und dadurch zu falschen Schlüssen. Deswegen gehen Pläne auch so gerne schief…