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Die scheibaren Ursachen von Ungleichgewicht

Schmerz, Trauer, Schuld, Selbstbeschuldigung, negative Gefühle, fehlendes Vertrauen, selbst das Vergangene sind ausschließlich Nebelkerzen des Verstandes, die uns vom Erkennen der eigentlichen Ursachen von Ungleichgewicht und dadurch von der Heilung abhalten.

Wie ein Kind, das zu wenig Aufmerksamkeit erhält (oder meint, zu wenig zu erhalten), schreit und plärrt er uns diese seine Begriffe um die Ohren, bis wir glauben, dass es sich um die wahren Ursachen unseres Ungleichgewichts handelt. „Ich, Ich, Ich….! Schaut! Ich, ich, ich!!!“ Völlig eingenebelt von dieser, durch unseren plärrenden, in seinem Verständnis der Situation begrenzten Verstand erzeugten Verwirrung nehmen wir sein Geplärre als wahr an und versuchen, diese von ihm durch Hartnäckigkeit und Lautstärke in den Vordergrund gerückten, scheinbaren Ursachen zu ergründen. Langwierig. Verworren. Erfolglos.

Heilung erfolgt auf Seelenebene. Und genau so, wie das egozentrische Kind die Nichtbeachtung durch die Erwachsenen nicht erträgt und sich zwischen sie drängt, um Aufmerksamkeit zu erregen und deren Gespräche zu boykottieren, so stellt sich der Verstand plärrend einem Gespräch auf Seelenebene in den Weg und verhindert so Erkenntnisse, die nur von Erwachsenem zu Erwachsenem möglich sind.

Stellen wir uns vor, wir wären in einem Wintersportort. Ein beliebiges Beispiel. Fiel mir soeben ein. Bei uns ein Kind und ein Einheimischer. Plötzlich hören wir ein Tosen und sehen, wie an einem entfernten Abhang eine Lawine los bricht. Wir schauen ein wenig erschreckt und sorgenvoll auf das entfernte Schauspiel. Das Kind schreit „Lawine! Lawine! Wir müssen weg hier! Schnell weg!“ Es schreit und plärrt. Was werden wir tun? Wir werden es bitten ruhig zu sein. Mehr oder weniger erfolgreich. Es beiseite nehmen, den Focus auf den Einheimischen verlagern und ihn nach seiner Meinung fragen. In dem Gleichmut, mit dem er den Abgang beobachtet, können wir uns seine Antwort schon ungefähr denken. Er sagt: „Das ist nicht gefährlich. Das Tal dort unten ist unbewohnt und es ist ausschließlich mit einem Hubschrauber erreichbar. Somit ist niemand in Gefahr. Es ist sogar gut, dass der Abgang jetzt geschehen ist. An dieser Stelle im Tal wollte nächste Woche ein Filmteam Modeaufnahmen im Schnee machen. Es ist gut, dass das Schneebrett heute abgegangen ist und nicht nächste Woche. Nun ist die Spannung raus.“ Und unsere leichte Sorge löst sich auf. Wir haben von Erwachsenem zu Erwachsenem gesprochen und uns nicht von Unwissenheit treiben lassen. Wir haben Wissen erlangt, das uns bei einer Fokussierung auf das unwissende Kind nicht zugänglich gewesen wäre. Nun können wir das Kind informieren. Über die Wahrheit dieser Situation. – Das bedeutet natürlich nicht, dass das Kind diese Information annimmt. Natürlich nicht. Es ist aber für unser Erkennen der Wahrheit auch nicht zwingend notwendig, dass das Kind diese Wahrheit im Nachhinein ebenfalls anerkennt. Nur: Die Deutung der Situation in Verbindung mit den daraus folgenden Entscheidungen und Handlungen dürfen wir nicht dem Kind überlassen.

Niemals darf der Schmerz uns leiten. Unser Handeln erwächst aus dem angstlosen Wissen um unsere Geborgenheit im Sinn, um unsere Beseeltheit und um die ewige Einheit von allem. Wir handeln immer in Liebe zu allem und jedem. Es existiert keine innere Trennung. Niemals darf der Schmerz allein uns leiten.

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