Aus den Spannungen zwischen den Völkern, der Kriegsgefahr und dem Kriege hat sich – erst parallel, dann nahezu ausschließlich – ein dauerhafter, alles durchdringender Kriegszustand entwickelt. Statt der Völker bekriegen sich jetzt die Unternehmen, statt Soldaten werden Arbeiter und Angestellte unterhalten. Wie in mittelalterlichen Zeiten partizipieren diese an der gemachten Beute ihrer Eroberungsfeldzüge. Der Staat bietet den Rahmen. Die Beamten kämpfen nicht. Sie leben von der Beute, die die Soldaten erkämpfen und erhalten die Arena intakt.
Die Menschen kämpfen jeden Tag! Ohne Unterlass. Und nicht nur in ihren Unternehmen als Soldaten gegen andere Unternehmen auf unzähligen Schlachtfeldern, sondern auch gegen ihre Mitsoldaten um Macht und Position, vielleicht auch nur ums nackte Überleben, und darüber hinaus kämpfen sie in ihren eigenen aufgezwungen oder selbst entfachten Kriegen gegen die anderen Mitmenschen. Der ewige Krieg. So wird sie gelehrt. Immer im Krieg! „Wir leben nun einmal in einer Leistungsgesellschaft…“ so das fatalistische Credo, das diesen angeblich gottgegebenen Zustand beschreibt. Die ganze Welt ist nun Kaserne. Jeder, ob Mann, Frau oder Kind bekommt seinen Drill. Wehrpflicht auf Lebenszeit…
Von klein auf werden die Kinder in den Schulen verletzt, um ihren egoistischen Überlebenswillen anzustacheln. Das Notensystem kennt keine Gnade. Wie Kampfhunde, wie Hunde des Krieges werden sie so lange gereizt, bis sie so bissig und determiniert sind, wie der Herr es von ihnen fordert. Die in ihnen steckende allumfassende Liebe haben sie dann in sich tief begraben.
Keiner hat mehr Gedanken, geschweige denn Worte des Friedens, der Liebe, der Demut, der Ruhe, der Geborgenheit, des inneren Sinns. Abtrainiert im Kasernendrill. Und die Opfer, die Opfer sterben meist still. Ratlos ist man. Ist der Krieg doch verdrängt. Ist das Leben doch gut… Sie sterben wohl aus eigener Schuld. Verrückt sind sie wohl. Oder undankbar. Oder nicht willens zu dienen…