Der Wunsch nach Macht beruht auf Angst – letztlich natürlich auf dem Schmerz des Getrenntseins. Auf der Angst, alleine zu sein. Besser gesagt: Alleine gegen alle zu sein. Isoliert vom Rest der Schöpfung zu sein. Der Verstand versucht, mit seinen Methoden die von ihm sehnsüchtig gesuchte Einheit herzustellen, indem er aller Willen seinem Willen angleicht. Er versucht es, indem er den Willen der anderen besitzt.
Gewalt ist eine Methode, den Willen der anderen anzugleichen. Die Androhung oder Zufügung von Trennung durch Schmerz. „Folge meiner Einheit oder erfahre, was Trennung bedeuten kann!“
Lüge und Verführung sind zwei weitere Methode. Beide beruhen darauf, scheinbar dem Willen der anderen zu entsprechen – deren Wunsch nach Einheit entgegen zu kommen -, um dann im nächsten Schritt ihnen heimlich den eigenen Willen aufzuzwingen.
Das Versprechen des verlorenen Paradieses. Geld. Gib den Menschen Geld, dann folgen sie Deinem Willen wie Verlorene, die ihren Weg vergessen haben. Sie glauben, dass sie mit dem Geld ihre Einsamkeit heilen könnten, aber in letzter Konsequenz dienen sie nur dem einsamen Machthungrigen zur Erfüllung seines Wunsches nach Einheit – nach Verstandeseinheit, nach der Einheit des Willens, nach der Einheit des Wollens.
Hätte er alle Willen dem seinen angeglichen, alles für den Machtsuchenden und seinen einsamen Verstand Wesentliche – das Wollen – wäre dann eins. Er müsste sich dann nicht mehr um die Bedrohung seiner Existenz sorgen. Nur… Nur an eines kommt er nicht heran mit seinen Methoden: Es ist die Natur. Die Natur folgt nicht seinem Willen. Die Kraft der Natur folgt nicht seinem Willen. Deshalb bleibt immer sie übrig, wie viel Wollen er auch auf sich vereinigt, denn er kann ihr nicht drohen, kann sie nicht verführen und kann sie nicht bestechen. Deshalb hasst der einsame Machthungrige die Kraft der Natur, weil er sie nicht mit seinen Methoden seiner Vorstellung von Einheit hinzufügen kann.
Deshalb fürchtet der Mächtige den Menschen mit Kraft. Denn Kraft widersteht jenes Methoden der Vereinheitlichung. Der Mensch mit Kraft wird immer eine Bedrohung sein, selbst für den, der die ganze Welt beherrschte. Der Mensch mit Kraft wird für den Mächtigen immer das Fanal seiner Einsamkeit sein. Der Dorn in seinem Fleisch. Deshalb bleibt dem Mächtigen nichts anderes übrig, als den Kraftvollen aus der materiellen Existenz zu tilgen.