Die Geschlechtszugehörigkeit über die Chromosomen zu definieren, ist überholt. Das äußere Erscheinungsbild als Entscheidungsmerkmal zu nehmen, ebenfalls.
Im Idealfall ist jeder nur Mensch. Jeder ist „sächlich“ sozusagen. Geschlechtslos in der Mitte. „Menschsein“ bedeutet, ein gleiches Maß an Yin und Yang, an weiblicher und männlicher Energie, an seelischer und materieller Information in seinem Bewusstsein zu tragen.
Wer mehr seelische, Yin-, weibliche Energie in seiner Existenz zur Verfügung hat ist dann wohl weiblich. Er ruht, ist annehmend, passiv und klar.
Wer mehr materielle, Yang-, männliche Energie sein Eigen nennt, der ist dann männlich. Er plant, handelt, kämpft und urteilt.
In der Beziehung zwischen den Menschen änderte sich bei dieser Definition nichts. Der in der Mitte Ruhende hätte wie eh und je an sich selbst genug und wäre ganz. Egal, ob ehemals über seine Chromosomen als männlich oder weiblich definiert. Mehr Yin zöge wie immer mehr Yang an. Und mehr Yang mehr Yin. Die Menschen fänden sich wie immer und werden gemeinsam ein Ganzes. Unabhängig von ihren Genen.
Es käme nur bei einigen zu gewissen Überraschungen. Zum Beispiel bei der Frau, die den Geschlechterkampf predigt und trennt und urteilt. Sie müsste verwundert und irritiert feststellen, dass eigentlich sie in hohem Maße „männlich“ ist. Dass sie der Mensch ist, der das Übergewicht an männlicher Energie in sich vereint. Sie müsste feststellen, das Chromosomen nicht allein ausschlaggebend sind.