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Die Aufgabe, den Überlebenswillen auszudehnen auf alles. Auf die gesamte Schöpfung. – Eigentlich…

Das Tier ist, wie alles im Universum beseelt. Und es verfügt über einen materiellen Körper. Trotz der Beseeltheit und der Möglichkeit, mit dem Körper auf Erden zu handeln, hat bei ihm das seelische Wissen auf das materielle Handeln keinen Einfluss. Das tierische Bewusstsein nimmt nur materiell über die fünf Sinne wahr und ist daher ausschließlich auf den irdischen Überlebenskampf ausgerichtet. All sein Handeln dient einerseits dem eigenen Überleben und dem seiner Gruppe und andererseits dem Überleben seiner materiellen Information in der Zukunft, der Fortpflanzung.

Damit werte ich die Tiere in keiner Weise ab. Ich lebe seit fast 40 Jahren mit Hunden zusammen in meiner Lebensgemeinschaft. Ich schätze diese Wesen so sehr und habe in diesen Jahren unendlich viel von ihnen über das Leben und seine Notwendigkeiten gelernt. Der Hund macht sich keine Gedanken über das Überleben der Welt oder wildfremder Personen. Dafür tut er alles für sein Rudel, ordnet sich ein und stellt alle seine Kompetenzen zur Verfügung. Und das alles ausschließlich aus den oben genannten Motiven. Da müssen wir Hundehalter ehrlich zu uns sein und sollten uns nichts vormachen… Von Katzen spreche ich gar nicht erst.

Wäre das Tier, in dieser vom seelischen Wissen getrennten Konstitution seines Bewusstseins, mit dem Verstand des Menschen ausgestattet, dann würde es nicht weniger verheerend handeln, als es der Mensch auf der Erde derzeit tut. Aber die Überlebenswerkzeuge des Tieres sind begrenzt. Sie sind angepasst an einen bestimmten Lebensraum, an bestimmte Lebensumstände. Ändern sich diese Umstände radikal, dann kann das Tier mit seinen Mitteln nicht überleben. Und es vergeht. Es kann sich nicht unendlich ausbreiten.

Das ist die Situation der Tiere. Sie sind nicht in der Lage, das Göttliche, das in ihnen ist und ruht, mit ihren aktiven materiellen Handlungsmöglichkeiten zusammen zu führen. Und sie müssen es ja auch nicht. Sie sind harmonisch eingebettet in den Fluss des Lebens. Zu ihrer Zeit und an ihrem Ort. Sie sind da und dort, wo sie hingestellt worden sind. Hingegeben an den Ratschluss des Schicksals und in der Lage, in Situationen geringer Gefahr und somit geringer Angst, zu ruhen und nicht unaufhörlich mit den Krallen zu scharren oder mit den Zähnen zu knurren oder angespannt die Beine zittern zu lassen. Oder etwa ohne Unterlass panisch bis zur totalen Erschöpfung zu fliehen beziehungsweise unaufhörlich alles, was man in Sicht hat, tollwütig zu zerreißen.

Im Gegensatz dazu steht der Mensch. Er hat für den Überlebenskampf keine Krallen, keinen Panzer, keine Zähne, keine Tarnung, keine flinken Beine, ja nicht einmal ein eigenes Fell hat er, das ihn vor der Kälte der Nacht schützen könnte. Er hört nicht gut, er sieht nicht gut und er riecht auch nicht gut (mit der Nase). Aber er hat seinen Verstand und seine geschickten Hände. Diese beiden Werkzeuge sind seine Waffen, geschaffen und entwickelt für den irdischen Überlebenskampf. Dies sind die Werkzeuge seines Überlebensinstinktes, seine Krallen, Panzer, Zähne, Beine, sein Fell. Der Verstand ist also nur ein Organ wie die anderen auch, welches, für sich und rein materiell eingesetzt, nur der Verhinderung des Todes des Individuums und dem seiner Gruppe dient.

Der Mensch ist aber darüber hinaus in der Lage, sein seelisches Wissen, das Wissen um die Einheit, die Ewigkeit und die Unendlichkeit in seinem Bewusstsein zu erfahren und den Konsequenzen dieser seelischen Erfahrung entsprechende irdische Handlungen folgen zu lassen. Er ist in der Lage den Überlebensinstinkt mit dessen Werkzeugen Verstand und Hand zu transzendieren und sie mit einer völlig neuen, über den reinen Erhalt des Individuums und seiner Gruppe hinausgehenden Aufgabe zu betrauen. Mit der Aufgabe, des Erhaltes des Universums in letzter Konsequenz. Mit der Aufgabe, den Überlebenswillen auszudehnen auf alles. Auf die gesamte Schöpfung. Denn Alles ist er. Er ist alles. Es gibt keinen Unterschied. Der sonst einsame, zerstörerische und ängstliche Überlebensinstinkt kann dadurch auf einmal die universelle Liebe erfahren und diese durch sein Tun materiell manifestieren. Das Werkzeug Verstand und das Werkzeug Hand können schöpferisch, können göttlich eingesetzt werden! Der seelisch erfahrbare Sinn kann in die irdische Welt gebracht werden!

Tolle Sache! Hosianna! Wir sind alle gerettet!“ möchte man ausrufen. Zu früh gefreut. Es haben sich im Laufe der menschlichen Entwicklung zwei sehr folgenschwere Sachverhalte herausgestellt. Erstens haben sich in der materiellen Welt die Menschen durchgesetzt und die Führung über das Geschick der Menschheit und des Planeten übernommen, deren Bewusstsein wie bei den Tieren die seelische Information mit dem irdischen Handeln nicht verbinden kann. Für sie gibt es nur den Überlebenskampf. So postulieren sie auch den Zustand der Welt und zwingen die übrigen, noch seelisch-materiell integrierten Menschen, den alleinigen Überlebenskampf als die einzige und ganze Wahrheit, als den alleinigen Zweck der Existenz, in sich zu verankern.

Jetzt könnte man sagen: „Okay. Auch gut. Dann gibt es eben keine große universelle Aufgabe für die Menschheit. Dann bleiben wir eben Tier und integrieren uns so in den Lauf des Schicksals, wie es alle anderen Tiere auch machen. Wir fließen da einfach so mit durch. Sind im Flow. Ist doch auch super.“ Ist aber nicht super, weil es beim Menschen so nicht funktioniert. Der Mensch ist geschaffen worden, um in seinem Bewusstsein seelisches Wissen mit irdischem Tun zu verbinden. Der dauerhafte Zwang zur Leugnung des seelischen Wissens durch die führenden, materiell außerordentlich potenten, aber seelisch völlig abgetrennten Menschen führt zu einem Bewusstseinszustand, der keine Ruhe mehr kennt. Zu einer dauerhaften Notsituation, die dazu führt, dass unser Verstand und unsere Hände unaufhörlich aktiv sind. Sie kämpfen unaufhörlich. Mittlerweile in völlig erblindetem Wahnsinn gegen alles und Jeder gegen Jeden. Das ist der zweite folgenschwere Sachverhalt. Der Kapitalismus ist nur ein Symptom dieses Bewusstseinszustandes der permanenten Bedrohung und des unaufhörlichen Überlebenskampfes, der Doktrin des reinen Materialismus.

Der Mensch wird vom System der seelisch nicht Fühlenden in Staat, Wirtschaft, Wissenschaft und Banken gezwungen, seine seelisch-materielle Integriertheit zu verleugnen und sich auf rein materielles Handeln zu beschränken. Er kann natürlich, da der Verstand nicht mehr als ein irdisches Notwehrinstrument ist, nur noch in irdischer, seelenloser Notwehr handeln. Jedes Samenkorn, das er sät, jede Unebenheit, die er planiert, ist Kampf gegen die Natur. Jede Meinung, die er verteidigt wie eine Festung, wird zum ängstlichen Kampf gegen seinen Nächsten. Der unendliche Hunger, den der Mensch aber fühlt, ist ein seelischer Hunger nach Ganzheit, der sich aber mit irdischem, Angst gesteuerten Notwehrhandeln nicht stillen lässt. Die Erfahrung seelischer Wahrheiten ist ihm nur schon früh in seiner Kindheit systematisch abkonditoniert worden, so dass er, der Halbe, der Verirrte, der Verlorene, nicht die geringste Vorstellung mehr davon hat, was ihm denn überhaupt fehlen könnte. Warum er so leidend ist, warum es keinen Sinn und keine wahre Freude im Leben gibt. Er denkt nur noch in materiellen Kategorien. Da fällt ihm dann nur noch „Pizza“, „Urlaub“ oder „neues Auto“ ein. Oder „Mein Nachbar ist schuld!“ Dies macht ihn zu einem perfekten Zahnrad in der Maschine des Kapitalismus, dem Kind des Materialismus. Die materielle „Wissenschaft“ übt sich in Ermangelung des ewigen Wissens um den Sinn im immer intensiverem Aufteilen und neu Benamen und wieder neu zusammenfügen und wieder neu Benamen. So hofft sie die Antwort auf die eine so dringende und ach so schmerzliche Frage nach dem Grund zu finden. Dem Grund unserer erbarmunglos kurzen Existenz auf einem verdammten Stück Felsen, das mit irrsinniger Geschwindigkeit, umgeben von unaussprechlicher Kälte und Dunkelheit, im unendlichen Nichts um ein gewaltiges atomares Fusionsfeuer kreist. Aber nur mit dem Verstand wird sie außer Trennung nichts weiter finden…

So stehen die seelisch nichts Fühlenden, materiell stark und voller Macht, den seelisch taub Gemachten, den materiell in totaler Verlorenheit und Schwäche befindlichen, voran. Die seelisch nichts Fühlenden halten diese Welt, als permanentes Schlachthaus in dauerhafter Angst und Verzweiflung, für perfekt. Haben sie es doch für alle so eingerichtet und entspricht es doch ihrer Wahrnehmung der Welt. Aber in Wirklichkeit gibt es für sie und für die von ihnen zur Taubheit gezwungenen und von ihrem seelischen Wissen entfremdeten nur noch ein Leben in permanenter Todesangst. In unterdrückter Verzweiflung und verdrängtem einsamen Schmerz, der durch immer lautere, immer aufgeregtere, immer schärfere und immer buntere Betäubung der Sinne zu übertönen versucht wird. Mit der versucht wird zu beweisen, dass man doch lebt. Dass da, bei so viel „Fülle“ doch überhaupt nichts fehlen kann…

„Fügt Euch! Dann gibt es Wohlstand, Sattheit, Sicherheit.“ Und alle haben das unbewusste Gefühl, gut gefüttert und trocken im Stall auf ihren Schlachter, ihren Kannibalen zu warten und wissen es nicht auszudrücken, wissen es nicht wahrzunehmen und gehen tiefer und tiefer in die Erschöpfung und Depression. Aber selbst das ist nur heimlich erlaubt…

Niemals darf der Schmerz uns leiten. Unser Handeln erwächst aus dem angstlosen Wissen um unsere Geborgenheit im Sinn, um unsere Beseeltheit und um die ewige Einheit von allem. Wir handeln immer in Liebe zu allem und jedem. Es existiert keine innere Trennung. Niemals darf der Schmerz allein uns leiten.

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