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Der Mensch – Ein Mehr an Seele oder ein Mehr an Ding?

Der Mensch in seiner Kindheit ist leer. Er weiß noch nichts. Keine Erfahrungen und Eindrücke von Außen lassen ihn über das Für und Wider einer Sache streiten. Er ist versorgt von seiner Mutter. Nichts fehlt ihm. – Der Mensch wächst auf. Er formt sich durch das, was in seinem Inneren geschieht und was ihm im Äußeren begegnet. Er entfernt sich vom geborgenen Hort der Mutter und stellt sich auf seine eigenen Beine. Trägt Verantwortung für sich und sein Handeln. Nun muss er selbst erkennen, wie das Leben für ihn ist und welche Schlüsse für seine Taten er daraus zieht. Wohin bewegt sich die Waagschale? Ein mehr an Seele oder ein mehr an Ding? Und so geht er durch sein Leben und niemand weiß, was kommen mag. Nur eines ist ersichtlich: Das mehr an Seele bedeutet Ruhe. Alles ist von Anfang an klar und da. Bereits getan. – Das mehr an Ding bedeutet streben. Die Dinge scheinen so vielfältig. Man muss immer vorwärts gehen. Lernen. Das Wissen vermehren. Es gibt ja scheinbar so viel. – Das mehr an Seele ist Einheit und Ewigkeit. – Das mehr an Ding ist die Angst vor dem Ungenügen und dem Tod.

Der Weg der Menschheit entspricht dem eines einzelnen Menschen. Jeder weiß das eigentlich und oft wird der Begriff von der „erwachsen werdenden“ Menschheit bemüht. Nimmt man diese Wahrheit nicht nur als nette Floskel, sondern als etwas, was unser Sein über die Ewigkeit als Einzelnen mit der gesamten Menschheit verbindet und nimmt man wahr, dass sich unser Leben, Altern und Sterben wirklich eins zu eins in den Jahreszeiten der Erde – im Kreislauf eines Jahres – abbildet, dann kann man erkennen, dass nichts getrennt ist und unser Leben auch nur ein Pulsieren im Rhythmus des Seins ist. Das selbe Pulsieren, das der Menschheit und der sich drehenden Erde und wahrscheinlich auch allem anderen inne wohnt. Erde, Mensch, Menschheit. Wir gehen alle den gleichen Weg. Altert der Mensch, dann wir er manchmal weise und erkennt vielleicht „Das letzte Hemd hat keine Taschen.“ Manchmal wird er auch starrsinnig. Lebt er zu lange, dann wird er oft degeneriert. Ich frage mich: Was wird das Schicksal der Menschheit sein, bevor der Kreislauf wieder mit dem Frühling beginnt?

Niemals darf der Schmerz uns leiten. Unser Handeln erwächst aus dem angstlosen Wissen um unsere Geborgenheit im Sinn, um unsere Beseeltheit und um die ewige Einheit von allem. Wir handeln immer in Liebe zu allem und jedem. Es existiert keine innere Trennung. Niemals darf der Schmerz allein uns leiten.

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