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Der Geist im Umgang mit „behinderten“ Menschen

In Deutschland werden die Bundesbürger bereits als kleine Kinder behördenseitig nach gesund oder behindert klassifiziert.

Die gesunden Bürger kommen dann auf die sogenannte Regelschule und werden dort von Eltern und Staat auf ihren kometenhaften, gradlinigen und unaufhaltsamen möglichst High Performance Weg in ihr Arbeits-Leben gejagt.

Die als behindert klassifizierten Menschen werden noch unterkategorisiert in z. B. körper-, geistig- oder lernbehindert und auf die ihren Unterkategorien entsprechende sogenannte Förderschule (früher: Sonderschule) geschickt. Durch diese Einsortierung stören sie nicht die Interessen der kapitalistisch-Angst-panischen Eltern, die ihre High-Performance-Kids möglichst schnell und effizient in einem seelenlosen – sicheren – Alpha-Job sehen wollen. Oder müssen… Oder meinen, zu müssen.

Dieses Förderschulsystem gibt es nur in Deutschland, übrigens. Nirgendwo sonst auf der Welt findet eine solch durchgehende staatliche, automatisierte Selektion statt. Übrigens.

Von den behinderten Menschen auf den „Förder“-Schulen verlassen – übrigens – über 70 Prozent diese staatlichen Institute ohne irgendeinen Schulabschluss. Die Sonderbehandlung scheint also nicht besonders erfolgreich und die Fürsorgepflicht der Staatsdiener seinem Souverän gegenüber nicht sehr ausgeprägt zu sein.

Diese über 70 Prozent Förderschulabgänger ohne Schulabschluss sind nun kein völliger Ausschuss. – Im Kapitalismus gibt so etwas wie Ausschuss eigentlich gar nicht. Jedes bisschen Lebensenergie ist für seine Zwecke irgendwie einsetzbar. – Die abschlusslosen Behinderten werden in Deutschland trotzdem der Industrie zum Gebrauch zur Verfügung gestellt. In Behindertenwerkstätten.
Die UN hat zwar bereits vor Jahren angemahnt, dass dieses System abgeschafft werden müsste. Aber nun… Übrigens.
In diesen Werkstätten erledigen die abschlusslosen Behinderten Arbeit für eine Vielzahl von Unternehmen. Auch Rüstungsunternehmen. Da sie keine Arbeitnehmer sind, sondern nur irgendwie „beschäftigt“ (im ursprünglichen Wortsinn regelrecht) werden, steht ihnen auch kein Mindestlohn zu. Sie verdienen stattdessen im Schnitt 1,35 € die Stunde. Der Zuschlag bereits eingerechnet, welchen Unternehmen zahlen, um sich von der Behindertenquote in ihren Unternehmen freizukaufen. Sie müssen dann keine „eigenen“ Behinderten bei sich beschäftigen.
Der Zuschlag, genannt Ausgleichsabgabe, ist nicht so hoch. Jeder Unternehmer kann da schnell zu dem Schluss kommen, dass dieser monetäre Ablass berechenbarer ist, als eine Horde behinderter und potentiell low performance MAs im Hause zu haben.
Nun, der Kapitalismus konnte noch nie mit lebendigen Menschen rechnen. Das liegt außerhalb seines Prinzips. Er kann nur tote Zahlen oder – Maschinen. Wohl auch menschliche Maschinen. Aber Hauptsache Maschinen eben. Also Hauptsache tot also.
Und, übrigens, wer in diesen Werkstätten produzieren lässt, der kann dadurch seine Ausgleichsabgabe wieder mindern… Total Win für die Unternehmen, die gar keine Behinderten einstellen… Keine eigenen behinderten Mitarbeiter im Unternehmen, aber durch Behinderte in den Werkstätten günstigst produzierte Güter…

Diese Behindertenwerkstätten werden jährlich mit mehreren Milliarden Euro Steuergeldern bezuschusst. Übrigens. Sie dienen ja laut Gesetz zur Vorbereitung der Integration in den Arbeitsmarkt. 2020 wurden 80 Menschen in den Arbeitsmarkt vermittelt. Von ca. 300.000. Übrigens.

Also im Allgemeinen eine tolle günstige Sache für Konzerne: Deutsche Strukturen. Kein Streikrecht. Keine Behinderten unter den eigenen Angestellten. Unschlagbar günstige Drittwelt orientierte Dumpinglöhne.

Eine tolle Sache für den Deutschen Normalbürger: Die Behinderten in eigenen Ghettos. Stören nicht die Performance des eigene Nachwuchses. Und sehen muss man sie in den Schulen und Betrieben auch nicht.

Man ist sie also los. Und profitiert auch noch davon.

Von gemeinsamen Zusammenleben als Menschen, von Akzeptanz des Andersseins, von Erkenntnis des inneren Kerns eines Menschen und dieses Wertes. Qualitäten neben der kapitalistischen Maximal Performance leben… keine Spur. Nun ja…., Maximale Performance nur für den Gott Kapitalismus. Nichts anderes zählt mehr. Übrigens.

Dieses Prinzip der Selektion gab es schon vor 90 Jahren – keine Nazipolemik. Es ist einfach derselbe Geist, der saubere und effiziente, der maximal effiziente -. Damals wurden auch die, die man nicht sehen wollte, die störten, die nicht so ganz der Richtung folgen konnten, in die der Volkskörper gerade ideologisch marschierte, aussortiert, unsichtbar gemacht – und auch von der Industrie maximal verwertet.

Gut. Die Methoden haben sich mit den Zeiten geändert. Man hat gelernt, dass man – in unseren Breiten zumindest – niemanden mehr roh zu Tode schinden darf. Nicht so öffentlich. Und Behinderte schon gar nicht. Hat man sie damals doch als unwertes low performance Leben direkt liquidiert.

Nur,… nur war es damals das Dogma der high performance Rasse im Kampf gegen die anderen Völker und um das eigene Überleben, welches keine Schwächung in diesem Kampf duldete, denen die Behinderten alle zum Opfer fielen – direkt oder nachdem man ihren letzten Lebensfunken noch für die Industrie verfügbar gemacht hat, und dann ausgeblasen hatte
– so ist es nun das Dogma des high performance Individualfighters im Dienste seines Konzernherren im Kampf gegen die anderen Unternehmen und um das eigene Überleben, das nicht die geringste Performanceschwächung – im Konzern- und im kapitalistischen Gesellschaftskörper sozusagen – erlaubt. Sei es durch behinderte Mit-Schüler oder behinderte Mit-Arbeiter. Der Geist… ja, der Geist ist immer derselbe… Maximale Leistung für den Überlebenskampf. Egal ob Staaten, Unternehmen oder Personen.

Heutzutage stehen Behinderte durch frühzeitige Selektion und nachfolgender Sonderbehandlung ebenso wie damals nicht mehr im Weg… und sind doch noch günstig zu verbrauchen. Steuergelder zahlen überwiegend die anderen, also kann man damit auch dieses Aussortierungs- und Abtrennungssystem subventionieren. Die Götter der Welt, die Konzerne, machen an der Sache Plus, Plus, Plus.

Die Aussortierten werden natürlich nicht mehr körperlich vernichtet. Werden auch subventioniert, denn Steuergelder kosten ja die Unternehmen nix. Heutzutage werden sie einfach ausgenutzt und so oft gesellschaftlich und menschlich vernichtet. Braucht der Mensch doch seine Gesellschaft um gesund und glücklich sein zu können. Ist Ausgrenzung für einen fühlenden Menschen doch immer mit der Erfahrung von Leid verbunden.

Nun können die gesunden Kinder ohne behindert zu werden Ihren rasanten Aufstieg vollziehen. Können Punkt 12 Uhr wie eine Silvesterrakete, fremd gezündet und mit höllischem Pfeifen in den eiskalten schwarzen Nachthimmel jagen und dort mit einem trockenen Knall und einem kurzen Aufleuchten wieder vergehen.

Nun können die Unternehmen sich vom Ballast einer unberechenbaren Horde nicht komplett kapitalistisch gedrillter Menschen frei kaufen und so maximal optimiert mit ihren gleichgeschalteten, maximal optimierten Söldnern in die Materialschlachten um Marktmacht und Maximum Performance gehen. Ja, können sogar den kapitalistisch-gesellschaftlichen Ballast noch als strategisches Mittel zur Kostenoptimierung ganz nach ihrem teuflischen Lehrbuch von MiniMax einsetzen!
Können das Geschoss sein, das mit maximalem Impact Überschall schnell den Markt durchdringt, die Kunden als Beute mit sich zieht und dem Mitbewerber durch das Herz fährt und ihn tödlich getroffen von den Füßen reißt. Und das alles ohne einen einzigen behinderten potentiellen Low Performer im Weg stehen zu haben!

Der Geist, der Geist,…. Der Geist der Weltbeherrschung, der Geist des maximal möglichen Monopols, welcher maximale Kraft und Einsatz und Hingabe des Lebens fordert, er ist der selbe in der Ideologie des Dritten Reiches und der Ideologie des kapitalistischen Systems. An den Details wird es deutlich. Denn die Details, betrachtet man sie eben einzeln, sind dann dem alles vernebelnden Brei entnommen, mit dem versucht wird, die gnadenlose Grausamkeit des Kapitalismus zu überschmieren. Die Details zeigen, dass es keine wirkliche Weiterentwicklung der Gesellschaft an ihren Wurzeln gegeben hat.

Deutschland ist reich. Es leistet sich dieses teure, so scheinbar fördernde und subventionierende System der Ausgrenzung. Was wird passieren, wenn die Ressourcen knapper werden? Wenn die Verteilungs-Angst den Menschen in die Knochen fährt?

Nun, was passiert, wenn unsere „moderne“ Gesellschaft in panische Angst gerät, das haben wir mit offenen Mündern staunend während Corona und dem Ukrainekrieg gesehen. Da gab es nur noch eine Performance. Alle Andersperformer kamen ins intellektuelle Lager und wurden gewaltsam auf verschiedenste Arten zum Schweigen gebracht.

So etwas geschieht, wenn die Angst regiert. Wenn man in panischer Angst nur noch einen Richtung sieht und nichts existieren darf, was auch nur irgendwie behindernd sein könnte. Wie offener demokratischer Diskurs zum Beispiel, der Zeit, Geduld und Verständnis braucht.
Stattdessen: Alle an einem Strang mit maximaler Performance. Alles Störende hinfort. Der – Zweck – heiligt – die Mittel… Alles ist in Angst erlaubt. Alles ist dann wieder erlaubt… Und Angst ist das Prinzip, das den Kapitalismus am Laufen hält. Besser: Das den Menschen im kapitalistischen Materialismus am Rennen hält. Und instinktiv immer gleich ausgrenzend handeln lässt.

Es ist nur das Übermaß an Ressourcen – akkumuliert auf Kosten benachteiligter Staaten –, das den gesellschaftlichen Frieden aufrecht erhält. Es wird allen, auch den Behinderten, materiell gegeben, weil das Ergebnis kostengünstiger und berechenbarer zu erreichen ist, als wenn – offensichtliche – Gewalt zur Ruhigstellung der Massen eingesetzt würde.
Nur,… werden die Ressourcen knapper, dann wird auch hier wieder das Militär auf den Straßen patrouillieren… und es wird sich gefragt werden, wie viel Gutmenschelei wir uns denn in diesen Zeiten noch den Nullperformern gegenüber leisten können…
Lebt man in einer Gesellschaft der Kultivierung der Angst, dann ist das Gefüge immer sehr, sehr wackelig…

Nur, wenn wir Angst frei sein können als Gesellschaft, dann ist es möglich, nicht nur auf maximale Survivalperformance zu starren und uns und unsere Kinder nicht mehr zu fremdgezündeten Raketen zu machen, die fern der Erde in Eiseskälte in einem kurzen Blitzen, sinnlos, vergehen. Nur, wenn wir Angst frei sein können, dann können wir vielleicht eine unendliche Zahl an kleinen Tischfeuerwerken sein, die alle, gemeinsam auf einem Tisch, sich gegenseitig und alle Umstehenden langanhaltend beleuchten und wärmen. Eine High Performance in die Breite und nicht in die einsame und lebensfeindliche Höhe.

Dann können Ausländerkinder, behinderte Kinder und „normale“ Kinder gemeinsam in den Schulen lernen. Und sie lernen vor allem, ihren Mitschüler mitzunehmen, ihn zu unterstützen, zu begleiten, ihm zu geben und mit ihm freudvoll in eine gemeinsame Zukunft zu gehen.
In eine Zukunft ohne einsame High Performer, sondern mit breiten und umarmenden liebevollen, starken und lachenden Angst freien Menschen – die nicht, werden die Zeiten einmal schwieriger, automatisch und Maschinen gleich programmiert, panisch das Messer wetzen, um ihr eigenes kleines Leben auf Kosten aller und von allem zu bewahren.

Und Angst frei,…. Angst frei können wir nur werden, wenn wir unsere Beseeltheit wieder in unser aller Leben zurückkehren lassen. Unser Wissen um den Sinn, um die Ewigkeit und die Unendlichkeit. Das ist der einzige Weg. Kein Weg der Technik und auch kein Weg der Moral wird uns Angst frei machen und uns von den Mechanismen unseres Überlebenstriebes befreien können.
Ein Gesellschaftssystem, das ausschließlich auf der angstvollen Überlegenheit seinem Nächsten gegenüber, dem panischen Kampf eines jeden gegen den anderen auf sämtlichen gesellschaftlichen Ebenen beruht, erfordert zwanghaft individuelle Maximalperformance. Könnte doch sonst, so die panische irre Logik, ein anderer, stärkerer Ultramaximalperformer kommen und Dich umnieten.

So gibt es in diesem institutionalisierten Kampf auf Leben und Tod keinen Raum für die allerkleinste Schwäche. Aus Prinzip nicht. Es ist ja nicht einmal erwiesen, dass Schüler in inklusiven Klassen schlechter lernen. Aber die Möglichkeit reicht schon. Und hätte man den Fehler einmal gemacht: Dann wäre alles verloren für das Kind in dieser Welt des gnadenlosen Kapitalismus. Dann wäre der fatale, der ultimative und irreversible Fehler gemacht. Dann besser präventiv auf Verdacht abtrennen. Auf Nummer sicher gehen. Überleben. Das ist das einzige was zählt. Auf Kosten der anderen? Letztlich kein Problem in kapitalistischer Logik. Werden doch beschäftigt und gefüttert. Reicht doch. Reicht uns für uns persönlich doch letztendlich auch… …bis alles zusammenstürzt und wieder die Angst besessene Gewalt regiert.

Das ist eine Facette des Irrsinnswegs in den Abgrund, auf dem sich die Menschheit, verdrängt und selbstbelogen, derzeit befindet.

Nur die Erfahrung unserer Beseeltheit wird uns eine Weiterentwicklung als Menschen und als Menschheit ermöglichen. wird uns – im Hinblick auf unser hemmungsloses Vernichtungswerk unserer Lebensgrundlage gegenüber – überhaupt erst ein Überleben ermöglichen. Ein Überleben, in dem die Todesangst nicht mehr im Vordergrund steht. Leben. Wirkliches, kraftvolles, ganzes Leben. In Liebe zur Schöpfung, zum Mitmenschen, zu sich selbst…

Niemals darf der Schmerz uns leiten. Unser Handeln erwächst aus dem angstlosen Wissen um unsere Geborgenheit im Sinn, um unsere Beseeltheit und um die ewige Einheit von allem. Wir handeln immer in Liebe zu allem und jedem. Es existiert keine innere Trennung. Niemals darf der Schmerz allein uns leiten.

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