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Defensiv bleiben

Mir scheint es, als ob es (immer) besser wäre, sich defensiv zu verhalten. Mir scheint es, als ob der Gedanke, handeln zu müssen, planen zu müssen, Ursache und Wirkung prognostizieren und so (scheinbar) Planungs-Sicherheit erlangen zu können, eine der folgenschwersten Fehleinschätzungen unseres Verstandes ist.

Nicht offensiv nach vorne schreiten – präventiv, preemptiv zuschlagen, zuerst handeln, das Heft in die Hand nehmen, „Zukunft“ gestalten, …beherrschen – Nicht das tun, sondern annehmen, …ruhen, …stehen, …schauen, …sich biegen, …erkennen, …mit fließen.

Das scheint mir der Weg zu sein, das Glück im Leben zu finden. Eine solche Haltung bedeutet natürlich auch, den anderen das größte Stück vom materiellen Kuchen zu überlassen. Wenn nicht gar den ganzen.

Aber schauen wir uns um, dann erkennen wir, dass es nicht dieser Kuchen ist, der jemanden satt von Glück macht. Sonst wären nicht so viele unglücklich, die sich nur von dieser Speise nähren. Wenn wir denken, wir seien ohne diesen Kuchen unglücklich, dann ist das lediglich die Auswirkung einer konsumgesellschaftlichen Norm auf unsere Wahrnehmung, von der wir uns noch nicht ganz befreit haben. Es ist eine folgenschwere Fehleinschätzung unseres Verstandes.

Niemals darf der Schmerz uns leiten. Unser Handeln erwächst aus dem angstlosen Wissen um unsere Geborgenheit im Sinn, um unsere Beseeltheit und um die ewige Einheit von allem. Wir handeln immer in Liebe zu allem und jedem. Es existiert keine innere Trennung. Niemals darf der Schmerz allein uns leiten.

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