Wenn wir morgens erwachen und haben eine nicht klar deutbare Gefühlslage, dann benennen wir diese häufig automatisch mit „mir geht es irgendwie nicht gut.“. Wir tun dies aus unserem alten Reflex, im Zweifel immer etwas negativ zu sehen.
Vielleicht wäre es gut, dieses Gefühl morgens einfach einmal unbewertet stehen zu lassen. Es sich als Betrachter von Außen anzuschauen und abzuwarten, wie es sich entwickelt. Vielleicht sitzen wir an diesem Morgen auf unserem Stuhl oder an unserem Feuer und stellen überrascht fest, dass sich eine wunderbare Ruhe in uns einstellt. Eine Ruhe, mit der wir so gar nicht gerechnet hätten. Aus der unklaren Gefühlslage des Erwachens ist unerwartete Kraft erwachsen. Es war nur der Entwicklungsprozess, der uns so unklar erschien. Bleiben wir bei unserer angeborenen Neigung zur negativen Vorverurteilung, dann werden wir niemals diese Ruhe und diese Kraft erfahren können.