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Das Göttliche ist in unserem Herzen

“Gott hat uns den freien Willen gegeben und davon hängt bei jedem Einzelnen alles ab. Er kann sich dafür entscheiden, Gott auf die richtige Art zu verehren und dadurch ewig zu leben, oder er kann sich dagegen entscheiden und wird nicht wiedererweckt.“, sagte mir einmal eine Frau, die einer sehr missionsbezogenen Religionsgemeinschaft angehört. Sie sei früher lutherisch gewesen, sagte sie vorher noch, aber dort sei sie allein schon wegen der Vorstellung der Höllenqualen nie wirklich zuhause gewesen.

Was wäre denn gewesen, fragte ich mich später, wenn sie im lutherischen Christentum doch ihr Zuhause gefunden hätte? Oder wenn sie mit ihrer jetzigen Glaubensgemeinschaft – die den Anspruch hat, in ihrer Ausübung als Einzige das ewige Leben zu ermöglichen – nie in Kontakt gekommen wäre? Wo wäre da der freie Wille in Bezug auf ihren Lebenslauf gewesen? Wie könnte Gott sie dann am Jüngsten Tag richten, dass sie ihn nicht korrekt verehrt hätte, wenn sie den rechten Weg doch während ihres Lebens einfach nie erfahren hätte? “Zufällig“ nicht erfahren hätte…. oder wenn der Plan, das Schicksal, es einfach nicht vorgesehen hätte… Was hätte sie mit ihrem freien Willen denn entscheiden können, wenn sie keine Wahlmöglichkeiten erkannt hätte?

Das Göttliche ist in unserem Herzen. Es ist ein Teil von uns. Auch alle heiligen Bücher sind dort versammelt und in der ganzen Schöpfung natürlich auch. Aber das Göttliche in unserem Herzen zu entdecken und ein Leben in Liebe zum Nächsten zu führen, ist keine Willenssache. Selbst, wenn man es gefunden hat, kann man es immer wieder aus der Wahrnehmung verlieren. Da kann man noch so das Gegenteil wollen. Wenn ich das Göttliche nicht mehr in mir spüre, dann helfen keine heiligen Bücher weiter. Da kann ich die Bibel studieren, wie ich will. Das einzige, was helfen kann, ist die Gegenwart Gottes in Form von Menschen voller göttlicher Liebe. Das ist die Wurzel. Den einsamen Menschen mit dieser reinen Liebe zu begegnen, das ist die wirkliche Mission. Wenn sie dann wieder selbst ihre lang verschüttete göttliche Kraft im Herzen wahrnehmen, dann sollen sie sich doch da religiös organisieren, wo sie nur wollen. Dort, wo sie persönlich am Besten im Kontakt mit ihrem göttlichen Wissen sind. Aber ohne Wurzelkraft kann sich kein Baum, kein Blatt, keine Blüte und keine Frucht entwickeln. Vielleicht gibt es beim Wachstum und bei der Blüte und bei der Fruchtbildung ein wenig freien Willen bei der Wahl der Art und Weise. Beim Empfangen der Wurzelkraft aber gibt es ihn – mit Sicherheit (Das behaupte ich jetzt ganz kühn einmal) – nicht. Da wirkt nur das Schicksal. Da wirkt nur der Plan. Da kann nichts gewollt werden. Da hat das Ego keinen Einfluss. Da kann es lesen und verstehen wollen, wie es will. Die Wurzelkraft ist jenseits jeden Verstehens.

Niemals darf der Schmerz uns leiten. Unser Handeln erwächst aus dem angstlosen Wissen um unsere Geborgenheit im Sinn, um unsere Beseeltheit und um die ewige Einheit von allem. Wir handeln immer in Liebe zu allem und jedem. Es existiert keine innere Trennung. Niemals darf der Schmerz allein uns leiten.

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