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Bewusstseinserweiterung aus sich selbst heraus

Es gibt ja Personen, die der Ansicht sind, dass der Mensch seine Bestimmung nur unter Einfluss von bewusstseinserweiternden Mitteln erfahren kann. Wie siehst Du das?“ Eine Frage, die mir einmal in einer Gesprächsrunde zur Frage der „eigenen Bestimmung“ gestellt worden war. Ich antwortete wie folgt: „Meines Erachtens nach ist das so nicht richtig. Gehen wir in unsere Mitte und entziehen wir uns den Extremen, lassen wir zu, dass sich unser Schicksal erfüllen kann und nehmen nicht mit den Vorstellungen unseres Verstandes über Richtig und Falsch zu viel Einfluss auf unseren Weg, dann werden wir unserer Bestimmung folgen. Von Alleine. Geht jemand los, der sich nicht in dieser Mitte – der Position des ruhenden Pendels – oder zumindest in dessen Nähe befindet, reist nach Peru oder Bolivien und nimmt dort beispielsweise an einer Ayahuasca -Zeremonie teil, so wird er dort nichts finden, was ihn nachhaltig wachsen lässt. Denn die Entscheidung zu dieser Tat wurde über den Verstand getroffen. Die Droge als Mittel, um etwas dazu zu tun. Um zu handeln. Um den natürlichen Lauf zu beschleunigen. Zu entscheiden, dass die Erkenntnis jetzt „dran ist“. Um „Ergebnisse“ zu erzielen und…. Neugierde zu befriedigen. Die Neugierde darauf, was denn nun endlich die eigenen Bestimmung sein. ‚Auf Teufel komm raus und wenn ich ans Ende der Welt reisen muss und alle Drogen dieser Welt zu mir nehmen muss: Ich will es jetzt wissen! Es ist dran.

Wer sich in seiner Mitte befindet, hat keine Neugierde im herkömmlichen Sinne. Seine Bestimmung wird sich erfüllen. So oder so. Was soll er sich damit befassen? Sollte er doch eines Tages aufstehen, nach Bolivien reisen und dort Ayahuasca zu sich nehmen, dann geschieht dies in völliger Klarheit und Leerheit. Wie, als würde er seinen Schirm aufspannen, wenn es regnet. Eine Notwendigkeit, deren Ursache sich seinem Einfluss entzieht. Die Zeremonie dient nicht dazu, etwas zu erfahren oder eine Neugierde zu befriedigen, sondern ist ein Teil seines Schicksals. Was dort geschieht, geschieht. Das Einzige, was er erkannt hat, war, dass dieser Schritt ein notwendiges Mosaikstückchen in der Vervollständigung seines Weges ist. Und so nimmt er vollständig an und gibt sich hin. Was dann geschieht, das geschieht. Die Ureinwohner des Regenwaldes, die Ayahuasca zu sich nehmen, leben in der Mitte. Ihre Welt ist voll mit den guten Geistern, den bösen Geistern, den Göttern, mit dieser und mit der jenseitigen Welt. Sie nennen es einfach „Rausch“. Nicht Trance oder so. Einfach „Rausch“. Und in diesem „Rausch“ stehen sie in Kontakt mit den jenseitigen Kräften. „Alles was geschieht hat einen Grund.“ sagen sie. Wer nicht auf die eine oder andere Art die Mitte seiner körperlichen und seelischen Existenz erlangt hat, dem wird auch das bewusstseinserweiterndste Mittel nichts nützen. Der Boden muss erst bereitet sein. Dann kann ich versuchen, empfindliche Pflanzen dort wachsen zu lassen. Und wer einen Garten hat, der weiß, dass der Boden seine Zeit zum garen braucht und dass Kunstdünger nur einen kurzfristigen Effekt hat und dem Boden mehr schadet als hilft.“

Niemals darf der Schmerz uns leiten. Unser Handeln erwächst aus dem angstlosen Wissen um unsere Geborgenheit im Sinn, um unsere Beseeltheit und um die ewige Einheit von allem. Wir handeln immer in Liebe zu allem und jedem. Es existiert keine innere Trennung. Niemals darf der Schmerz allein uns leiten.

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