Wir sind das Energiesparen nicht mehr gewöhnt. Wir verschwenden unsere Kraft, als ob wir Sie immer und immer wieder ersetzen könnten. Sowohl die innere als auch die äußere Kraft. Es scheint ja auch so zu sein. Energie (zumindest äußere) scheint immer und überall verfügbar zu sein.
Wir können uns sportlich oder beruflich verausgaben wie wir wollen: Nahrung, Wärme – die materielle Kraft – steht uns unbegrenzt zur Verfügung. Deshalb denken viele, sie würden ewig leben. Und vernachlässigen deshalb ihr Inneres – ihr Jenseitiges. Sie denken, dass sie auch diese Kraft einfach ersetzen lässt. Sie lässt sich leicht ersetzen. Nur nicht auf die in einer Welt der Materie üblichen Art und Weise.
Es würde jedem guttun, einmal auf einer Bergwanderung den falschen Pfad ins Tal genommen zu haben und im Tal ermattet zu erkennen, dass er wieder auf den Berg hinauf muss und er seine – unter diesen Umständen – begrenzte Kraft fahrlässig vergeudet hat. Die wertvolle Kraft, die er benötigt, um noch an das Ziel seiner Wanderung zu kommen.
Mit dieser Erkenntnis kann er sich in seiner begrenzten Kraft und im Angesicht einer langsam hinter den Bergen schwindenden Sonne voller Unwohlsein fragen: „Werde ich es wegen meiner Gedankenlosigkeit – meiner Fahrlässigkeit, meinem Zuleichtnehmen, meiner zu großen Selbstsicherheit – heute nicht mehr an mein Ziel schaffen? In mein warmes gemütliches zentralbeheiztes Zimmer? Was wird sein? Die Zukunft steht mir nun dunkel und nicht mehr erkennbar vor Augen. Was wird sein. Lieber Gott, ich bitte Dich ja nicht oft, aber lass mich heute noch gut ankommen. Lass meine Kräfte reichen.“