Auch die Erde sucht die Mitte. Sie kreist einerseits um das Zentrum der Aktivität, die Sonne, die durch die Trennung und Verschmelzung von Atomen gewaltige Ströme von Strahlung aussendet, und hat auf der anderen, der Sonne abgewandten Seite die gähnende Leere des Universums. Das Nichts, an dem die Temperatur des absoluten Nullpunktes herrscht. Dort ist Stille, Bewegungslosigkeit, Dunkelheit. Keine Zeit und letztlich auch kein Raum. In dieser Leere kommt das Leben zum Ende. Aber genauso zum Ende kommt es in der Vernichtungsschlacht, die in der Sonne herrscht.
Die Erde ist in der Mitte. An dem Ort, an dem Harmonie zwischen den beiden Extremen herrscht. Ihre Position erlaubt Bewegung und Ruhe gemeinsam. Die Erde dreht sich und so bekommen Bewegung und Ruhe durch den Wechsel von Tag und Nacht ihren Rhythmus. Wir bekommen unseren kosmischen Rhythmus. Das Zwilicht, das zwischen Tag und Nacht und Nacht und Tag liegt, ist die erhabendste Stunde. Alle Milde und aller Ausgleich liegen in ihr. Die drehende Erde sorgt dafür, dass jedes Geschöpf an jedem Ort zweimal in einem Zyklus diesen perfekten Zeitpunkt erfahren darf.
„Die Nacht zum Tage machen“ und „24/7“, das ist der einseitige „Rhythmus“ des Verstandes. Er verneint den Kreislauf und er verneint die Mitte. Wer nie auch einmal in der Stille ruhen darf, der verliert seinen Halt im Weltgefüge. Nur in einem ausgeglichenen Maß und Rhythmus von Bewegung und Ruhe, von Aktivität und Stille ist vollständiges Leben möglich.
„24/7“, das kann nur die göttliche Kraft selber leisten. Sie ist unerschöpflich und wirkt immer und überall. Sie ist das eine, das immer ist. „24/7“ eben. Aber nur sie…