So wie wir im Fasten feststellen können, dass es nicht der Hunger ist, der uns uns zum Essen treiben will, sondern unser Ego, das zur Bestätigung seiner Existenz die geschmacklichen Sinneseindrücke einfordert, so können wir erkennen, dass es sich mit der Angst ebenso verhält.
Hören wir im Fasten einmal nur auf unseren Magen, dann hören wir, wie wenig Hunger er eigentlich hat. Hören wir im Zustand der Unwissenheit und der Einsamkeit nur auf unser Herz, dann hören wir, wie wenig Furcht es eigentlich wirklich hat.
Furcht ist das stärkste Gelüst unseres Egos. Furcht ist der einzige Grund, der uns zum Handeln führt. Sind wir in einem Zustand der Furchtlosigkeit, was gäbe es dann noch zu tun. Alles wäre gut für uns. Da sich das Ego aber durch Handeln zu manifestieren meint, muss es uns in dem dauernden Gefühl der Furcht und somit immer auf Trab halten. Mittlerweile hat das Ego bereits eine perfekte Welt geschaffen, die es fast von selbst vollbringt, alle Menschen dauerhaft in eine Wahrnehmung von Furcht zu bringen und zu halten. Eine Welt in der es nie möglich ist, das Ego abzuschalten. Wie Ärzte, die davon leben, dass Menschen krank sind und nicht davon, dass sie sie heilen. Wie der Appetit, der uns, ohne wirklichen Hunger, zum Völlen bringt.