Das Äußere beschützt das Innere. Das (mehr) Materielle beschützt das (mehr) Seelische. Die Kerneinheit im Maßstab des Menschen ist die Familie. Die Frau (das weiblicher bestimmte Bewusstsein) verbindet und trägt mit ihrer seelischen Kraft die Kinder und den Mann. Der Mann (das männlicher bestimmte Bewusstsein) beschützt die Frau vor dem destruktiven materiellen Äußeren und vor dem noch unausgebildeten Bewusstsein der Kinder, in dem das Ego beginnt, sich auszubreiten. Die Egos der Kinder werden durch den Mann begrenzt und das Bewusstsein der Kinder erkennt dadurch den Wert der sie annehmenden und nährenden Mutter, die den Kontrast zur Begrenzung darstellt. Ihr Bewusstsein wird durch die Ego-Begrenzung nicht vom Ego überschwemmt, sondern hat Raum für das seelische Licht, das sich dort dann entwickeln kann. Dadurch werden sie ganz und nicht einseitig materiell und destruktiv. Gemeinsam in dieser Einheit handeln Mann und Frau – in der Verbindung von materiell und seelisch – schöpferisch. Handeln göttlich. Geben dies beispielhaft an ihre Kinder weiter. Die Rolllen können natürlich auch vertauscht sein: Der Mann mit starker weiblich seelischer Kraft ist innen und die Frau mit materiell männlicher, handelnder Kraft ist außen. Die Rollen sind letztendlich unabhängig vom Geschlecht. Auch im Folgenden.
Heutzutage steht die Familie, die Sippe, nicht mehr im Mittelpunkt des Geschehens. Der Verbindung des materiell Handelnden (in der Regel des Mannes) besteht mit Unmengen an großen und komplizierten Dingen der äußeren Welt wie Arbeit, Politik, Ansehen, Konkurrenzkampf, Meinungen, während die Frau ebenfalls angehalten wird, ihre materiell handelnde Seite auszubilden und den äußeren Dingen – materiell tätig – zur Verfügung zu stellen.
Es entsteht so eine Situation, in der der Mann eine Einheit mit den großen komplizierten – und mächtigen – äußeren Faktoren eingeht und dort seinen Halt und seine Geborgenheit findet. Sie sind der irdische Ersatz für das seelisch weibliche, das sonst in der Familie zu finden war. Es sind nun diese äußeren Dinge, die er beschützt, da sie zum Inneren seiner Einheit geworden sind. Die Frau, die Familie wird dadurch per definitionem zu etwas Äußerem, das entweder der (neuen) Einheit des Mannes dient oder bekämpft werden muss. Bleibt die Frau seelisch tragend, nährend und passiv, dann wird sie vom Mann als äußere – dienliche Ressource – für seine neue Einheit ausgenutzt. Wird die Frau ihrer tragenden und nährenden Rolle in der Familie nicht mehr gerecht, da sie ja angehalten wird, ihr seelisches Wissen zu unterdrücken und ebenfalls zu einer materiell (und ego-betonten) Handelnden zu werden, wird sie bekämpft. So oder so sind es die Kinder, deren Ego nicht mehr begrenzt wird. Der Vater nimmt die begrenzende Rolle nicht mehr wahr und anstatt die Einheit mit der Frau zu demonstrieren, wird den Kindern vermittelt, dass weiblich, seelisch gleichbedeutend mit schwach und hilflos ist. Ihnen wird vorgelebt, dass die Einheit in den äußeren Dingen zu suchen und zu finden ist und nicht in der Verbindung zwischen männlich und weiblich auf der Ebene der Materie und der Seele besteht. Materiell und materiell ist die neue Einheit. Jungen und Mädchen folgen diesem Pfad, da ihnen nichts anders mehr gezeigt wird. Weil die Eltern selbst nicht mehr in der Lage sind, etwas anderes überhaupt noch zu erkennen, denn sie sind selber Kinder von Eltern, die ihren Weg bereits verloren hatten.
Unterhalb der Einheit der Familie steht der Mensch selbst. Auch dort bekämpft oder benutzt das Materielle das Seelische, dehnt sich aus, bis im Bewusstsein kaum noch Platz für das Licht der Einheit ist. Egal, ob Mann oder Frau.