Wer „gottlos“ lebte war wohl schon in alten Zeiten im Nachteil, außer er setzte auf materielle Gewalt. So wie heutzutage, wo die Durchsetzung von Interessen nur noch so erfolgt. Nur lässt sich auch sehen, dass diese Methode nichts Dauerhaftes schafft und immer irgendwann an ihr Ende kommt. Gewalt ist die kurzfristige Lösung. Seelische Kraft die dauerhafte.
Gesellschaften, die ihre enge Verbundenheit mit Gott (dem Göttlichen, Gaia, Dao, oder wie auch immer es genannt sein mag) vergaßen, weil sie materiellen Wohlstand durch Handel und irdische Macht durch Kriege erlangt hatten, stiegen wieder ab. Viele von ihnen versuchten diesen Niedergang zu verhindern, indem sie Ströme von Blut vergossen, um die Götter wieder gnädig zu stimmen. Aber es ist nicht die Menge an Blut, nicht die Größe des Opfers, die ausschlaggebend ist. Es ist das reine und demütige Herz, mit dem die Gabe gebracht wird. „Dein Wille geschehe!“. Und dann reicht ein einziges Samenkorn…
Im Besitz aller Dinge sein, die Macht über die ganze Welt in seinen Händen halten und doch wahrhaft demütig sein vor Gott, in dem Wissen, dass dies der einzige Grund für seine Gnade ist, in der er uns alles schenkt. So lässt sich Dauerhaftes verwirklichen. Und es lässt sich so der Sinn darin begreifen, wenn alles wieder vergeht, weil alles wieder vergehen muss, wenn es seine Zeit erreicht hat. Auch dies kann man dann annehmen, ohne durch Ströme von Blut das Unvermeidliche verhindern zu wollen.