Christine war begeistert. „Nach dem Seminar am Samstag sind wir noch mit unserer Clique kegeln gewesen. Normalerweise bin ich da immer die Letzte. Ich haue immer daneben. Aber gestern, da habe ich voll abgeräumt! Alle konnten es gar nicht fassen. Ich auch nicht. Sie fragten, ob ich heimlich geübt hätte! Aber hab ich ja nicht.“
„Üben“ ist die Methode des Verstandes, Kontrolle zu erlangen. Durch Wiederholung in Zeit und Raum versucht er ein mechanisches „Gefühl“ dafür zu erlangen, wie sich die Dinge verhalten. Hat er dieses „Gefühl“ erlangt, dann reproduziert er einfach die passenden räumlichen und zeitlichen Bewegungen und erreicht das Ziel. „Übt“ er oft genug, dann ist es ihm vertraut. Er hat dann weniger Angst vor dem Scheitern. Er hat dann weniger Angst vor dem Unbekannten, das auf ihn wartet, nachdem er die Kugel in Richtung der Kegel auf die Bahn geschoben hat. „Wird sie treffen? Geht sie daneben? Was wird passieren?“
Christine hat nicht geübt. Sie hat aber einige Stunden vor der Kegelrunde im Seminar mit Hilfe von Seelenreisen ihren Seelen-Sinn geöffnet. Sie hat dadurch den materiellen fünf Sinnen weniger Raum zugestanden. Sie hat damit ihr Pendel verschoben und der Angst weniger Raum zugestanden. Deswegen hat sie am Abend abgeräumt. Wo der Verstand mühsam in Zeit und Raum sich durch „üben“ plagen muss, um seine Angst zu verlieren, hat sie die Abkürzung gewählt. Ohne dass es ihr an dem Abend bewusst gewesen wäre, ist sie mit viel weniger Angst an die Bahn herangetreten und hat mit innerem seelischem Wissen und Vertrauen geworfen. Und getroffen. Sie musste nichts dafür „tun“.
Dieses Prinzip gilt nicht nur beim Kegeln.