Die Welt ist voller Zeichen, die uns den Weg zeigen. Diese Zeichen kann der Mensch nur erkennen, wenn er in Muße ist. Muße ist der Zustand in dem der Verstand heruntergefahren ist. In dem er Raum lässt für seelisches Erfahren. In der Welt des Verstandes ist die Muße abgeschafft. Droht die Muße, dann ist da nun das Smartphone und es wird damit vom Menschen gelesen und replied und getweeted und retweeted und sinnlose Bilder, Filme, schlechte Witze gesendet und empfangen, gelesen und bewertet und gelöscht und weitergesendet und vieles mehr. Kein einziges Zeichen kann so erkannt werden. Die einzigen Zeichen, die empfangen werden, sind die des Verstandes. Und diese Zeichen gibt es nur auf dem Bildschirm. Ist der Mensch dann doch plötzlich in etwas, das er als Muße bezeichnen würde – zufällig; by accident – dann ist der Mensch alleine, denn sein Bewusstsein ist immer noch vom Ego dominiert und nicht in der Lage, die Zeichen zu erkennen. Das Göttlich zu erkennen. Den Sinn zu erkennen. In seiner Einsamkeit erkennt der Mensch nur die Sinnlosigkeit seiner Existenz. Seine Sterblichkeit. Nichts anderes wird ihm dann bewusst. Es folgt die Depression. Gefolgt von neuerlicher Aktivität. Im „besten“ Falle. Also ist das, was allgemein als Muße bezeichnet wird, keine Muße, sondern nur Inaktivität. Es ist nur eine Zeit der äußeren Beschäftigungslosigkeit des Egos. In wirklicher Muße ist das Ego nicht nur beschäftigungslos. In wirklicher Muße ist das Ego still. Und klein. Keine Wahrnehmung von Einsamkeit gibt es dann. Nur die Gewissheit der Geborgenheit und der Einheit. Dankbarkeit und Demut.
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