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Die gespannte Feder

Der kapitalistische, materialistische Rationalismus spannt die Feder des Weltenlaufs weiter und weiter. Er ächzt und stöhnt und spannt die Feder immer weiter. Weit über ihre Belastbarkeitsgrenze hinaus. Er kann nicht anhalten. Es MUSS immer weiter gehen. Es gibt keine Rast und es gibt kein zurück. Und weiter geht er stöhnend seine Runde und die Runde ist so groß, dass er denkt er ginge gerade aus. Irgendwann kommt der Punkt, an dem der Rationalismus nicht mehr kann. Er hat sich ausgelaugt am Spannen der Feder, die er einfach nicht in ihrer Ruhespannung – ihrem natürlichen Ruhepunkt zwischen Spannkraft und Ruhe – lassen konnte. Der Hebel rutscht ihm aus den Händen und es passiert das, was er befürchtet und selbst Tag für Tag, Stunde für Stunde, vorbereitet hat: Die Feder entspannt sich explosionsartig mit aller angestauter Kraft und reißt alles um sich herum im Fetzen. All die Gewalt, die ihr angetan wurde, wurde von ihr gespeichert und bricht sich nun den Weg. Zurück. Den Weg zurück in die harmonische Ruhespannung. Das ist das Extrem, an dem das Pendel sich wendet. Die Spirale geht über ihren Ruhepunkt hinaus und schwingt zurück. Und hin und zurück. Sie erschüttert die Welt. Irgendwann steht sie wieder in der Mitte. Der Rationalismus liegt in Stücken und der Mensch oder was von ihm übrig ist schaut ganz klein und schwach auf die so wunderbar ruhende und doch spannkräftige Feder. Schaut, wie sie leicht zittert und vibriert in Harmonie mit dem Kosmos. Und der Mensch lehnt sein Ohr an sie und hört die Sphärenklänge. Er erfährt die Wahrheit und bleibt in ihr geborgen. Bis er irgendwann wieder den Hebel erfindet und ihn an der Spirale ansetzt – und sie dann wieder spannt und spannt und spannt….. Das sind die Zeitalter. Das sind die Kreisläufe. Wie angespannt ist die Feder bereits? Eins ist sicher: Zerbrechen wird sie nicht.

Niemals darf der Schmerz uns leiten. Unser Handeln erwächst aus dem angstlosen Wissen um unsere Geborgenheit im Sinn, um unsere Beseeltheit und um die ewige Einheit von allem. Wir handeln immer in Liebe zu allem und jedem. Es existiert keine innere Trennung. Niemals darf der Schmerz allein uns leiten.

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