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Der Egoismus des ewigen Kindes

Der wandernde Mensch – und auch das freie Tier – hat genommen, was er von der Natur für seine Auskommen brauchte. Er schied es nach Gebrauch wieder aus. Es fiel als Hautschuppen, Haare oder Fingernägel von ihm wieder zur Erde hinab. Am Ende ging seine ganze körperliche Existenz zurück und sein Lebensatem vereinte sich wieder in der seelischen Einheit. Sein Nehmen war gering und kontinuierlich. Sein Geben war ausgeglichen und ebenfalls gering und kontinuierlich.

Heute wird mit Maschinenkraft genommen. Mehr, als wir je zurückgeben könnten. Selbst die Maschinen sind schon Transformationen, die nicht einfach zurückkehren können zur Erde, die bereits selbst den Kreislauf verzerren und ebenfalls aus etwas Genommenen entstanden sind, das wir auch schon nicht mehr ausgleichen und während unserer Existenz zurückgeben können.

Die Kreisläufe sind nicht mehr rund. Sie sind nicht mehr in Harmonie. Sind die Kreisläufe, in denen wir uns bewegen nicht mehr in Harmonie, dann ist unser Leben nicht mehr in Harmonie und wir sind gezwungen von unseren Mitmenschen Leben zu nehmen, um die Unwucht, die in unseren trudelnden Kreisen liegt, wieder auszugleichen. Wir brauchen diese Lebensenergie der Anderen für unsere eigenen Zwecke und können deshalb nichts an die Missbrauchten zurück geben und so ausgleichen. Indem wir aber die Lebensenergie von unseren Mitmenschen trennen, bessert sich unser Trudeln aber nicht. Es wird anders und eigentlich wird es immer noch schlimmer. Die Trennung nimmt immer weiter zu. Die Linearität, die Entfernung von den Kreisen, nimmt immer weiter zu. Unser Verstand schaut sich das an und sagt aufmunternd und sicher und bestimmt: „Gut so!“ Aber selbst ihm kommen nun manchmal Zweifel, wo das alles hinführen wird. Aber er hat keine Antworten, denn auf jemanden anderes als sich selbst hört er nicht, weil er alles außer sich selbst verneint.

Die einzige natürliche Einseitigkeit im Nehmen ist die des Säuglings und des Kleinkinds. Sie dürfen und müssen egoistisch nehmen bis sie die Fähigkeiten haben, aktiv am Kreislauf teilnehmen zu können, bis sie in der Lage sind, zu handeln und zurückzugeben.

Der erwachsene Egoismus macht sich dies zu nutze. Immer kindischer wird er und zeigt plakativ und unverhohlen, damit jeder es sehen kann, wie naiv und unschuldig und verletzlich er doch in seiner Kindlichkeit angeblich ist. Das ist das Offensichtliche. Seine diamantene Härte, seine eisige Kälte, seine skalpellhafte und stählerne Schärfe, seine kompromisslose Gnadenlosigkeit im Nehmen und Missbrauchen, das ist das nicht so Offensichtliche.

Spiel, Spaß und Spannung, keine Verantwortung, keine Rechenschaft und immer saugend an der Mutter Brust. Dafür sorgt die Mischung aus dem Egoismus des hilflosen Kindes und der massiven Durchsetzungskraft des erwachsenen Egos. Dies ist die Grundlage für den Missbrauch der gesamten Schöpfung. Dies ist die Folge daraus, dass dem einzelnen Menschen von seiner Gemeinschaft keine Position in der Einheit der Schöpfung mehr zugewiesen wird. Das ewige Kind kann alles zertrümmern. Wer will ihm denn eine Schuld daran geben?

Niemals darf der Schmerz uns leiten. Unser Handeln erwächst aus dem angstlosen Wissen um unsere Geborgenheit im Sinn, um unsere Beseeltheit und um die ewige Einheit von allem. Wir handeln immer in Liebe zu allem und jedem. Es existiert keine innere Trennung. Niemals darf der Schmerz allein uns leiten.

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