Das Gewissen entsteht, wenn das Bewusstsein den Schmerz des Egos mit dem Wissen der Seele um die Einheit ins Verhältnis setzt.
Dass ich nicht töte, quäle, betrüge und lüge liegt also nicht an meinem Verstand, denn all dies kommt allein von ihm. Der Verstand in Reinform ist die Trennung in Reinform. Nur das Wissen um die Einheit von allem hindert unser Bewusstsein daran, ganz dem Ego und somit dem Weg der Trennung zu folgen.
Hat der Mensch keinen Zugang zu seiner seelischen Information, dann hat er auch kein Gewissen. Hat er kein Gewissen, dann geht sein Bewusstsein den Weg des Egos, den Weg des Schmerzes und der Trennung. Diesem Menschen ist mit „ins Gewissen reden“ nicht beizukommen, noch hilft Einwirkung auf Seelenebene. Für ihn wurden die Strafen entwickelt, denn nur die Androhung von Trennung und Schmerz halten ihn davon ab, gewissenlos zu handeln. Strafen bekämpfen nur das Symptom, denn durch sie erhält der Mensch sein Gewissen nicht zurück. Strafen appellieren an den Überlebensinstinkt, dessen Werkzeug der Verstand ist. Materie gegen Materie.
Der Mensch ohne seelischen Zugang handelt entweder aus Angst konform der Gesetze oder er handelt gewissenlos im Verborgenen. Seine wahre Natur erkennen wir erst, wenn er angstlos ist, weil er Gesetz und Strafe selber bestimmt. Dann sehen wir Hitler, Stalin, Saddam Hussein in ihrem Wüten. Diese Gewissenlosigkeit und die Unmöglichkeit einen verständigen Zugang zu erlangen, hat die Menschen von je her am Bösen abgrundtief erschreckt.