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Aber sagt nicht: „Keine Ahnung. Das ist nun mal alles so. Wir könnten es doch schlechter haben.“

Ein Spaziergang durch die sommerliche Stadt.

1. Ein Gespräch. Kurz mitgehört, während ich vor dem Schaufenster eines Einrichtungsgeschäfts stehe. ‚Wir schließen. 40 % auf alles.‘ steht da auf einem Schild.
Der Besitzer des Geschäfts spricht mit einer Passantin: „Corona haben wir noch ganz gut überstanden. Aber der Ukraine-Krieg, der hat uns das Genick gebrochen. 70% weniger Kunden. Dazu noch eine Mieterhöhung. Das war‘s jetzt. Wir können nicht mehr.“

2. Kurz in ein Bäckerei-Café. Ein Schild „20 % Aufschlag auf alle im Hause verzehrten Speisen.“

3. Dann noch ein Eis im Eis-Café. Es ist ja Sommer. Da kann man ja mal etwas schwelgen. In der Waffel. Zum Mitnehmen. Die Kugel so klein wie 1972. Für 1,40 € das Stück.

Der Besitzer des Einrichtungsgeschäfts ist im täglichen Krieg verreckt.
Das mahnende Beispiel, wenn Du nicht smart, nicht hart genug bist in dieser Gesellschaft.

Auch Eis ist nicht mehr so gefragt…

Auch fertige Brötchen und Cappuccino sind nicht mehr die todsicheren Mittel, um zu überleben. Und so versucht jeder, nicht zu enden wie der Besitzer vom Einrichtungsgeschäft.

Und so nehmen alle den Mitmenschen so viel, wie sie können und geben ihnen so wenig, wie sie müssen.
Austariert, ausbalanciert, sondiert, wie viel man dem Menschen zumuten kann und er trotzdem seine Lebensenergie – sein Geld – freiwillig abgibt. Maximal abgibt für minimale Gegenleistung.

Der Mitmensch, die Beute, um die sich alles dreht.

Und dann der Feind! Der Feind auf dem Kriegsschauplatz Kaffee, Eis oder überhaupt. Der Feind, der auch die Lebenskraft der Beute maximal aussaugen will – muss.
Er nimmt weniger Aufschlag, dafür gibt er kleinere Brötchen. Aber mit Smarties oben drauf. Der Gerissene!
Oder das Eis! Er macht ein ganz Spezielles – trotzdem billigst in der Herstellung – und lockt damit. Oder hat neue Stühle draußen. Dieser Höllenhund!
Er belügt und betrügt so viel besser als man selbst! Ist so smart ist so gerissen ist so gewissenlos.
Aber er schafft es. Er zieht die Beute zu sich. Also muss man noch gewissenloser werden als er. Sonst verreckt man wie ein Schwein auf diesem blutigen Schlachtfeld, das sich Gesellschaft nennt.

So sind die Menschen gezwungen, sich zu entmenschlichen? So soll es sein, dass der eine den anderen immer effektiver betrügt? Nur um sein beschissenes Überleben zu sichern? Überleben? Nur Überleben? Zum Preis der Menschlichkeit? Aus Prinzip? Systemimmanent als System konstituierendem Faktor? Die Unmenschlichkeit und die Todesangst? Wenn das nicht eine Ausgeburt von Geisteskrankheit ist, dann soll mir einmal jemand sagen, was es dann sein soll.

Jeder darf ja sagen – auch der Politiker: „Dieses System ist die Hölle auf Erden, aber ich habe keine Ahnung, wie wir aus diesem geistesgestörten Schlachthaus heraus kommen sollen.“ Kein Problem. Aber sagt nicht: „Keine Ahnung. Das ist nun mal alles so. Wir könnten es doch schlechter haben. Das System garantiert uns doch unseren Wohlstand. Es gibt nichts besseres.“

Wenigstens erkennt und anerkennt die Geisteskrankheit, in der wir zu existieren gezwungen werden. Das ist der erste Schritt, aus ihr heraus zu kommen. Der Selbstbetrug muss ein Ende haben. Die Gehirnwäsche beendet werden. Jeder, der die Augen ein wenig öffnet – nicht aufreißt, nur öffnet, ein ganz normaler und ruhiger Vorgang – wird den geistesgestörten Zustand unserer Gesellschaft erkennen.

„WAR is a racket.“ hat ein amerikanischer General einmal gesagt. „Krieg ist Geschäftemacherei.“ oder „Betrügerei“. Gerade, wie man es übersetzt. Aber beides bleibt sich ja letztlich gleich…

Krieg soll ja angeblich auch der Wirtschaft dienen. Nur den Menschen dient der Krieg nie. Er lässt sie leiden und er lässt sie verrecken, nachdem er sie gezwungen hat, in ihre niedersten Instinkte zurück zu stürzen.

Was ist denn mit den Menschen in unserer Kriegsgesellschaft? Nur noch Beute. Nur noch zwangsverpflichtete Söldner. Kämpfend um ihre Lebensenergie. Kämpfend um das nackte Überleben. Zurückgeworfen auf ihre niedersten Instinkte.

In geisteskranken Dämonenautos jagen sie sich gegenseitig über die Autobahn. „Ich brauch Dich nicht! Sieh meinen Hass, der aus dem tollwütigen Blick meines Autos in Dich hineinfährt. Reg Dich doch auf. Dann habe ich gewonnen. Der Hass hat wieder gewonnen. Verbrenne! Ich werde es lieben. Denn das ist das Spiel! Wieder etwas mehr Hass in der Welt!“

Das ist nicht das, wofür der Mensch geschaffen worden ist. Das ist das, was von Personen geschaffen worden ist, die nicht die geringste Vorstellung von der wirklichen, von der kosmischen Größe des Menschen haben und sein Leben nur auf nacktes Überleben und dafür auf permanenten Hass reduzieren wollen. Zum Wohle des Krieges. Zum Wohle des Kapitalismus. Zum Wohle des toten Materialismus…

Niemals darf der Schmerz uns leiten. Unser Handeln erwächst aus dem angstlosen Wissen um unsere Geborgenheit im Sinn, um unsere Beseeltheit und um die ewige Einheit von allem. Wir handeln immer in Liebe zu allem und jedem. Es existiert keine innere Trennung. Niemals darf der Schmerz allein uns leiten.

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