All unser Handeln muss der Selbstreflexion unterliegen. Die Frage ist nur, welchen Maßstab wir zur Bewertung unserer Handlungen heran ziehen.
Der Bürger unserer Gesellschaft in seinem „normalen“ Bewusstseinszustand zieht, erzogen als Materialist, die gerade geltenden unzähligen und eine Vielzahl von Bereichen abdeckenden gesellschaftlichen Normen und Werte heran, um sein Verhalten als erwünscht oder sanktionsbedürftig einzuordnen. Diese von ihm als Maßstab anerkannten Normen und Werte wandeln sich im Laufe der Zeit und unterscheiden sich von Ort zu Ort. Sie sind menschengemacht und ermöglichen es dem Menschen nur, sich ins Verhältnis zur gerade in seiner Gruppe geltenden Mehrheitsmeinung zu setzen. Sei sie in Teilen noch so fragwürdig. Diese Art der Selbstreflexion dient dazu, sich als Teil einer Gruppe zu definieren und seinen Platz in ihr behaupten zu können. Sie dient letztlich der Schmerzvermeidung, abhängig davon, wann man sich gerade wo befindet. Dies ist Selbstreflexion auf der Ebene des Schmerzes, es ist Messen an den äußeren Verhältnissen. Es ist unstetes und ängstliches Hinterherlaufen hinter den Meinungen der gerade Ton angebenden Mehrheit.
Für den Menschen, dessen Blick auf das Göttliche gerichtet ist, gilt als einziger Maßstab für seine Taten die Frage, ob sein Handeln im kosmischen Bewusstseinszustand stattgefunden hat oder nicht. Und stellt er fest, dass es das nicht hat, dann fragt er sich, welcher Mechanismus ihn in dem Moment des Handelns dazu veranlasst hat, aus dem Bewusstseinszustand der Geborgenheit in den des Schmerzes überzuwechseln. Daraus lernt er und jedes Mal festigt er seine kosmische Existenz ein wenig mehr. Dies ist universelle Selbstreflexion, die uns eine Existenz in Liebe und Geborgenheit ermöglicht.