1,35 Milliarden Dollar. Mega Jackpot im amerikanischen Lotto. Geknackt. Heute. Nicht ich. Irgendein amerikanischer „lucky idiot“.
Gedankenspiel:
Eine Milliarde spenden. Für die spirituelle Entwicklung, die Heilung der Menschheit und der Erde.
350.000.000 $ sind dann ja noch übrig.
Wie „übrig“?! Übrig für mich? 350 Millionen Dollar? Übrig? Gestern noch 120 € auf dem Konto und heute sind 350 Millionen Dollar eine Summe, die ich für mich übrig behalte? Am besten noch zur Sicherheit.
Welch ein verräterischer Gedankenblitz, den Bruchteil einer Sekunde nur: Ein schönes Haus in den Bergen. – und sorglos versorgt bis zum Lebensende.
Heißt: Vergiss den Rest der Welt. Mein Geld hebt mich ab von allem Leid dieser Welt. Mit 350.000.000 $ zur Sicherheit, da kann mir doch nichts mehr passieren. Alles kaufe ich mir, was ich zum sorglos sicheren Leben brauche.
Ein Gedankenspiel reichte, um mich verstehen zu lassen. Um mich fühlen zu lassen, wie die Reichen fühlen. Es kann nie genug Geld da sein, um die Sicherheit bis ans Lebensende zu garantieren. Die persönliche Sicherheit.
Seine Ruhe und seinen Frieden in einer so unübersichtlichen und gefährlichen Welt. Schön sicher und weit weg von allen Gefahren. Man kann ja kaufen. Und wenn die Welt untergeht und in Flammen versinkt, dann hat man sich vorher einen Luxus-Bunker gekauft. Mit Luxus-Nahrung für 10 Jahre. Und vielen Waffen. Oder man fliegt gleich ins Weltall.
Nun habe ich ja noch vorher eine Milliarde für die Rettung der Welt gespendet. Bin halt noch nicht so lange reich. Und habs mir nicht erkämpft. Bin eigentlich ein unqualifizierter Seiteneinsteiger im Bereich Reichtum.
Aber die Profis. Die Profis, die Ängstlichen, die schon immer Geld wollten und alles dafür getan haben, ihr Leben lang, denen fehlt das Konzept zur Rettung der Welt. Sie haben es in ihrer Kindheit verloren und kennen nun nur noch Angst. Deshalb gibt es für sie nur Bunker und Space Flight. Nur weg von der Bedrohung und rein ins persönliche Paradies…
Angst und Geld hängen leider zusammen. So ist von den Reichen bezüglich der Rettung der Menschheit wohl nicht viel zu erwarten. Ihre Denkstrukturen sind zu einseitig.
Naja,… Vielleicht spende ich ja noch mal 300.000.000. 50.000.000 behalte ich dann aber wirklich selbst. Zur Sicherheit. Man weiß ja nie was kommt…
Naja. Der Tod kommt. Aber das vergessen wir besser wieder schnell. Dafür haben wir Reichen wirklich gar kein Konzept. Lieber 10 Jahre im fensterlosen Bunker und danach vegetieren in der postnuklearen Hölle oder draußen eng im kalten Weltall langsam kreisen, kreisen, kreisen.
Das sind doch Konzepte, die beruhigen. Das – nackte – Überleben ist gesichert. Das beruhigt ungemein. Und kommt dann doch die Unruhe zurück, dann gibt es dickere Stahlbetonwände, größere Waffen, noch mal 10 Jahre Nahrung oben drauf oder man fliegt weiter und weiter.
Immer weiter weg von der Welt der Angst, die man nicht völlig kontrollieren kann.
Kann man sie nicht töten, dann muss man sich von ihr entfernen… Das ist doch ein schlüssiges Konzept… Und es beginnt mit dem Haus draußen in den Bergen...
*Aber es sind doch nicht alle Reichen so! Das ist zu pauschal! * – Ist es nicht. Wer für sich selbst auch nur ein bisschen reich sein will, der hat das Leben und den Tod nicht verstanden… Der dient mit seinem Leben nichts und niemandem. Nicht einmal sich selbst…